Wird es einen Frühling für unseren Stadtteil geben?
Liebe Leserinnen und Leser, wird es einen Frühling für unseren Stadtteil geben? Meteorologisch nimmt er trotz des hartnäckigen Winters jedenfalls seinen Lauf - gerade die Älteren unter uns wird’s freuen! Ansonsten tut weiteres Engagement für Grünau mit seinen fast 50.000 Einwohnern not. Hier leben und arbeiten nämlich wir und nicht diejenigen Verantwortungsträger, die aus der Ferne reichlich anonym agieren und sich still verhalten, wenn der Grünauer Stadtumbau stellenweise zum Stadtumbruch zu verkommen droht.
Denn: Die Wahlschlachten sind geschlagen, die Versprechungen an das Wahlvolk gebracht - Die Großsiedlung fit machen für die Zukunft - nur darum kann es aus meiner Sicht gehen! Viel Gescheites wurde gesagt, viel Bewunderungswürdiges in unserem Stadtteil erreicht - dank den Akteuren, allen voran die Grünauer Aktivisten. Mit viel Idealismus!
Als Grünauer und gewählter Stadtrat sehe ich es so: Dieser Stadtteil braucht weiterhin seine städtebauliche Gestaltung als Ganzes und die unbedingte Sicherung jener Einzelstandorte, die seit Bestehen Grünaus eine positive urbane Entwicklung genommen haben und damit lebenswichtig für den Bürger sind. Eine Umkehrung städtischer Entwicklungspolitik in Richtung nahezu planwirtschaftlicher Direktiven für wohnungspolitisch unbegründeten Abrissaktionismus - gar finanziert mit Steuermitteln - halte ich für schädlich und realitätsfremd.
Gerade für unsere älteren Mitbürger, für die eine klare Perspektive ihrer Wohnsituation der wohl wichtigste Bezugspunkt bleibt, und nicht zuletzt für die Unternehmen, die sich im Vertrauen auf die Zukunft dieses Stadtteils hier eingerichtet und Arbeitsplätze geschaffen haben, wären dies die ganz falschen Signale!
Gefahren dieser Art offenbaren sich leider im neuerlich geplanten Abriss, den Standort Brackestraße betreffend: Die WG Lipsia will trotz derzeit guter Mieterbelegung des Hauses dieses ab Mitte 2007 abreißen. Eine diesen bedauerlichen Umstand thematisierende Anfrage nach städtischem Handlungsbedarf habe ich in der Ratsversammlung am 29. März gestellt.
Burkhard Jungs Wahlkampfaussage im Forum der LVZ
»Wir dürfen keinen Stadtteil kaputt reden, dafür ist Grünau zu lebendig«
, steht also
auf dem Prüfstand. Liebe Grünauer, bleiben wir weiterhin optimistisch, denn der nahende Frühling
verkörpert seit Menschengedenken auch immer neue Hoffnung. Dran bleiben!
Ihr Karl-Heinz Obser,
Stadtrat