Die, die dem Stadtteil seinen Namen gab
Siedlung Grünau feiert 90-jähriges Bestehen
Wenn von Grünau die Rede ist, denkt wohl jeder sofort an das Plattenbaugebiet am Rande Leipzigs. Leicht wird dabei die kleine Siedlung vergessen, die hier lange bevor die ersten Typenbauelemente übereinander gestapelt wurden, auf dem Areal des ehemaligen Rittergutes Kleinzschocher entstand. Vor genau 90 Jahren bauten die ersten Siedler ihre Häuschen - zunächst ohne Elektrik und Wasserzufuhr. Grund und Boden konnte man für sage und schreibe 3,25 Reichsmark pro Quadratmeter erstehen. Viele nutzten ihre Parzellen aber auch ausschließlich als Gartengrundstück, bauten Obst und Gemüse an oder erholten sich einfach nur vom stressigen Stadtalltag.
Zu »Grünau«
wurde die neue Heimat erst sieben Jahre nachdem das Land aufgeteilt und von den Siedlern in
Besitz genommen war. Die Namensgebung hatten und haben die Bewohner einer Frau zu verdanken. Martha Fischer, die Gattin des
späteren Siedlungsvereinsvorsitzenden Rudolf Fischer, hatte zuvor lange Zeit in Berlin-Grünau gearbeitet. Ob ihr der Name
so gut gefiel, sie vielleicht nostalgische Erinnerungen mit Berlin verband oder nur gewisse Parallelen zwischen den beiden
Orten sah, ist leider nicht bekannt. Fakt ist, dass sie den Namen kurzerhand mit nach Sachsen brachte und das Gebiet fortan
so hieß - bis heute. Was sich noch alles während der vergangenen neun Jahrzehnte ereignete, können Sie in folgender
Zeittafel (siehe nächste Seite) nachlesen, die über Generationen hinweg von fleißigen Chronisten erstellt wurde.
Feierlichkeiten
Die Jubiläumsfeierlichkeiten finden gemeinsam mit dem jährlichen Herbstfest am 7. November 2009 in der Völkerfreundschaft, Stuttgarter Allee 9 statt. Musikalische Unterhaltung, Speise, Trank und die ein oder andere Überraschung erwartet die Gäste ab 18 Uhr. Der Unkostenbeitrag von 15 Euro pro Siedlervereins-Mitglied und 20 Euro für Nichtmitglieder kann bei Herrn Munk, Ansbacher Straße 33, abgegeben werden.