Grün-As

Nutzerbefragung auf dem Grünolino

Seit nunmehr drei Monaten dreht der »Grünolino« (Linie 66) seine Runden durch Grünau. Anfänglich fuhr er im Stundentakt, seit Einstellung der S-Bahnlinie S1 am 30. April ist er im Halbstundentakt unterwegs.

Die LVB hat Anfang Mai mit Unterstützung durch einen Studenten der Technischen Universität Dresden etwa 350 Fahrgäste befragt, um einen ersten Eindruck von der Akzeptanz und Nutzung des Quartierbusses zu erhalten. Der Grünolino wird seit Einstellung der S-Bahn täglich durch zirka 400 bis 500 Fahrgäste genutzt. Damit haben sich die Erwartungen der LVB an diese neue Linie erfüllt. Besonders intensiv werden die Haltestellen am Allee-Center (Offenburger Straße und Breisgaustraße), an der Straßenbahnhaltestelle Schönauer Ring sowie in der Selliner Straße genutzt.

Mit der Befragung wollten die LVB ermitteln, aus welchen Bevölkerungsgruppen sich die Fahrgäste zusammensetzen, welchem Zweck die Fahrten mit dem Grünolino dienen und wie diese Wege vor Einführung des Grünolino zurückgelegt wurden. Wie die untenstehende Grafik zeigt, wird der Bus erwartungsgemäß am häufigsten durch Senioren genutzt. Die (Vor-) Ruheständler machen mehr als die Hälfte der Fahrgäste aus. Für deren tägliche Wege war das neue Angebot auch in erster Linie gedacht. Dementsprechend dominieren die Fahrtzwecke Einkauf, Freizeit und Arzt- beziehungsweise Behördenbesuch. Etwa 10 Prozent der Fahrgäste nutzen den Grünolino auf dem Weg von und zur Arbeit oder Schule.

Die Mehrheit der befragten Fahrgäste (etwa 60 Prozent) nutzt den Grünolino regelmäßig, das heißt mindestens einmal pro Woche. Ein Viertel fährt nur gelegentlich, das heißt seltener als einmal pro Woche mit der Linie. Immerhin 15 Prozent der Befragten gaben an, den Grünolino zum Zeitpunkt der Befragung erstmalig zu nutzen und über die künftige Nutzung noch nicht so genau Bescheid zu wissen.

Auf die Frage, wie sie den betreffenden Weg vor Einführung des Grünolino zurückgelegt haben, gaben 70 Prozent der Befragten an, mit anderen LVB-Linien oder mit der S-Bahn gefahren zu sein. 26 Prozent der Befragten wären gelaufen oder hätten den Weg gar nicht unternommen. Nur 4 Prozent hätten den PKW genutzt. Offensichtlich ist es also noch nicht gelungen, durch den Grünolino eine umweltfreundlichere Mobilität im Stadtteil Grünau zu erreichen.

Während der Befragung wurde vielfach der Wunsch geäußert, dass der Bus auch in der Gegenrichtung fahren möge. Das Quartiersmanagement wird im Gespräch mit der LVB Möglichkeiten dazu ausloten. Das Problem besteht allerdings darin, dass die finanzielle Unterstützung durch die neun Sponsoren nur für den Betrieb eines Busses ausreicht. Um auch in der Gegenrichtung zu fahren, ist zwingend ein zweiter Bus erforderlich. Zwar wird seit Einstellung der S-Bahn ein zweiter Bus eingesetzt, allerdings wird dieser als Ersatz für die S-Bahn vom ZVNL finanziert und fällt nach Wiederinbetriebnahme der S-Bahn im Dezember 2013 wieder weg.

Abschließend noch ein Hinweis der LVB: Während der gesamten Sommerferien (10. Juli bis 20. August) ist die Ratzelstraße zwischen Ratzelbogen und Lausener Straße wegen Straßenbauarbeiten gesperrt. Der Grünolino muss in dieser Zeit nach Bedienung der Haltestelle Selliner Straße über die Lützner Straße und Kiewer Straße zur Breisgaustraße umgeleitet werden und kann daher die Haltestellen auf der Ratzelstraße leider nicht bedienen.

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