Editorial
Liebe Leserinnen und Leser, kaum zu glauben, aber es ist schon wieder so weit: Sie können die letzte Papier-Ausgabe des Jahres in den Händen halten. War es nicht erst gestern, dass wir uns gemeinschaftlich über den langen, harten Winter, den verdammt nassen und kalten Sommer aufgeregt, den herrlichen Herbst dagegen bis weit in den November hinein genossen haben?
Elf Monate sind wie im Flug vergangen - eine Zeit, die im Vergleich zu anderen Jahren ziemlich ruhig verlaufen ist. Zwar gab es hier und da ein paar Aufregerthemen, wie das Hochwasser am Kulki, die vorübergehende S-Bahnstilllegung oder die Radwegsanierung im WK 8, aber im Großen und Ganzen kann man ein überwiegend positives Fazit für die Entwicklung des Stadtteils ziehen.
Sieht man von der desaströsen Lage der globalen Finanzen, der weltweiten Hilflosigkeit angesichts diverser Naturkatastrophen, Kriege, Nöte, Hunger und
Elend sowie dem nicht zu vergessenden unglaublich skandalösen innenpolitischen Debakel rund um das Treiben deutscher Neonazis und ihrer behördlichen
Unterstützung einmal ab, kann man 2011 also getrost als ruhiges Jahr für Grünau bezeichnen. Und so wie es war, so möge es auch ausklingen. Die vor uns
liegenden Tage bis zum Jahreswechsel bieten eine Fülle von Gelegenheiten, im wahrsten Sinne des Wortes »zur Besinnung«
zu kommen.
Sprich: Besinnlich zu werden und sich möglichst nicht vom allgemeinen Kaufrausch anstecken zu lassen.
Wie wär's denn mit einem Bummel über den Weihnachtsmarkt? Auch wenn der Leipziger einer der schönsten seiner Art sein soll, hat ihm gerade dieses Gütesiegel den Nachteil der absoluten Überfüllung eingebracht. Wer sich zur wirklich anheimelnden Zeit nach Einbruch der Dunkelheit und bestenfalls am Wochenende in die Innenstadt begibt, darf sich nicht wundern, wenn er im schleichenden Rhythmus der Massen hinfort gesogen wird, so dass ein individuelles Bummeln oder gar Stehenbleiben schon kaum noch möglich ist. Eine gute Alternative bietet dieses Jahr übrigens das KOMM-Haus in Zusammenarbeit mit umliegenden Gewerbetreibenden an. Am 5. Dezember findet vor, in und neben der Einrichtung im WK 8 der 1. Grünauer Weihnachtsmarkt statt. Wer seine Schuhe und Nerven schonen möchte, sollte sich an diesem Tag kurzerhand in den 62-er oder 66-er setzen und sich direkt bis vor die Haustür gondeln lassen. Besinnlich wird es übrigens in sämtlichen Einrichtungen, Institutionen und Vereinen Grünaus - unserem Veranstaltungs- sowie dem Kirchenkalender können Sie die wichtigsten Termine entnehmen.
Nun bleibt uns als Redaktionsteam nur noch die schöne Tradition, uns bei allen Lesern für ihr Interesse zu bedanken. Etliche Zuschriften erreichten uns
wieder und auch wenn es einige fleißige Briefschreiber vorziehen, anonyme Kritik zu äußern (»linkes Jubelblatt der Stadtverwaltung«
hat
uns übrigens sehr amüsiert) sind wir für jeden Hinweis, jeden Rat, aber auch jede Beanstandung offen.
Zu guter Letzt gilt an dieser Stelle auch unseren Inserenten ein großer Dank - ohne Sie würde unser kostenfreies Medium nicht existieren und ohne die Hilfe der vielen passionierten Freizeitschreiber bliebe ein Großteil der Seiten leer. Auch dies möchten wir natürlich lobend erwähnen und uns dafür bedanken. Ihnen allen wünschen wir eine tatsächlich besinnliche Adventszeit, frohe Weihnachten und einen gelungenen Start ins kommende Jahr. Möge es nicht nur für Grünau ein gutes werden...
Ihre Klaudia Naceur und Ihr Uwe Walther