Am Zschampert
Alt-Deponie in Rückmarsdorf wird gesichert und rekultiviert
Die Mitte Mai begonnenen Arbeiten zur Sicherung und Rekultivierung der ehemaligen Deponie »Am Zschampert«
im Leipziger Ortsteil
Rückmarsdorf gehen zügig voran. Im Rahmen eines Vor-Ort-Termins überzeugte sich am 16. August Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal vom Stand des Vorhabens.
Die eine Fläche von rund 2,4 Hektar einnehmende Deponie soll bis September saniert sein. Die Gesamtkosten werden mit etwa 530.000 Euro veranschlagt, wovon
75 Prozent durch den Freistaat Sachsen über Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und 25 Prozent durch die Stadt Leipzig
finanziert werden.
»Ich bin sehr froh, dass die Sicherung und Rekultivierung des Standortes der ehemaligen Deponie 'Am Zschampert' hier in Leipzig-Rückmarsdorf in
Angriff genommen werden konnte«
, hob Umweltbürgermeister Rosenthal hervor. »Sie ist die erste der Leipzig im Rahmen der Eingemeindungen
zugeordneten Alt-Deponien, die wir auf diese Art sanieren.«
Die Deponie »Am Zschampert«
entstand im Jahre 1959 durch Verfüllung einer ehemaligen Sand- und Kiesgrube. Bis 1991 wurden hier
Braunkohleaschen, Bauschutt, Bodenaushub, Haus- und Sperrmüll sowie Garten- und Parkabfälle und zuletzt auch Gießereiaschen abgelagert. Nach 1991 wurde sie
mit einer Mineralbodenschicht abgedeckt, aber bis zur endgültigen Schließung im Jahre 1998 erfolgten noch weitere Ablagerungen. 2008 verpflichtete die
Landesdirektion die Stadt Leipzig die Deponie zu sichern und zu rekultivieren.
Durch die Sanierung soll vor allem das Eindringen von Regenwasser, d.h. die Bildung von Deponiesickerwasser reduziert werden, auch wenn das Gefährdungspotenzial der Deponie als eher gering eingeschätzt wird. Dazu wurden bereits die Böschungsbereiche der Halde stabilisiert und das Plateau so profiliert, dass das Niederschlagswasser abfließen kann. Hierzu mussten rund 15.000 Kubikmeter Deponiematerial auf einer Gesamtfläche von rund 23.000 qm bewegt werden. Der Höhenunterschied zwischen dem Niveau der Zschampertaue und dem Plateaubereich beträgt nun acht Meter.
Das Aufbringen einer qualifizierten Abdeckung soll verhindern, dass eindringendes Sickerwasser in der Deponie Schadstoffe lösen und ins Grundwasser
transportieren kann. Zum Schutz gegen Bodenerosion wird die gesamte Deponieoberfläche mit Erosionsschutzmatten aus Stroh abgedeckt. Auf der gesamten
Deponiefläche soll Rasen gesät werden, im nördlichen Teil sind Gehölzpflanzungen vorgesehen. »Auch nach Beendigung der Baumaßnahme werden wir ein
Auge auf die Deponie haben«
, betonte Rosenthal, »denn im Rahmen eines sogenannten Nachsorgemonitorings werden wir die Nachhaltigkeit
unserer Rekultivierungsmaßnahme an Hand von Grundwasseruntersuchungen kontrollieren und dokumentieren.«