Real verlässt Grünau im kommenden Jahr
Management kämpft gegen Schwächung des Allee-Centers - 2
Mit interessanten und innovativen Aktionen soll Kundschaft angelockt werden. Das gelingt zwar, aber zur richtigen Shoppingtour setzt sich der Grünauer, der es sich leisten kann, lieber in die S-Bahn und fährt in die City. Die Rückkehr der S1 mit seiner verbesserten Anbindung zur Innenstadt ist für viele Händler im Center eher Fluch als Segen. In der Tat ist es nicht unbedingt der attraktivste Mix an Läden, des es vor Ort gibt. Das können auch die drei Neulinge dieses Jahres (Dänischen Bettenlager, Pandora, Care Energie) nicht wettmachen.
Hinzu kommen leere Geschäfte (»Grün-As«
berichtete mehrfach über die Problematik). Die richtige Adresse für einen ausgedehnten Einkaufsbummel ist das Center für einige nicht mehr. Die
Idee, sich das Bürger- und Bildungszentrum (BBZ) ins Haus zu holen scheint vor diesem Hintergrund mehr als logisch. Würden durch diese Synergien doch nicht nur die zusammengeführten Einrichtungen wie
Bibliotheken, Volkshochschule und Bürgeramt profitieren.
Auch das Center könnte deutlich an Attraktivität und Kundenzustrom gewinnen. Doch auch diese Vision gerät ins Schwanken. Mit der Untersuchung eines möglichen Mietkaufes von zwei Geschossen in der alten Post an der Stuttgarter Allee, sinken die Chancen für das Allee-Center das BBZ künftig zu beherbergen. Das ist vor allem insofern bitter, als dass seit Monaten dafür Flächen freigehalten und potenzielle Mieter vertröstet wurden.
ASW-Chef Karsten Gerkens ist dieser Umstand durchaus bewusst und drückt darum auf die Tube. Noch im Oktober (nach Redaktionsschluss) wollte er eine Entscheidung erwirken. »Man kann«
, so
sagte Gerkens unlängst auf einer Info-Veranstaltung zum BBZ, »das Center nicht mehr hinhalten. Das ist nicht fair.«
So dürfte es auch Petra Köhler sehen: »Wir sind nach wie vor an diesem Projekt interessiert und halten die Flächen auch weiterhin frei. Gleichzeitig schauen wir uns allerdings auch nach einer
alternativen Belegung um.«