Voller Leidenschaft, Respekt und Fair Play
Mehrfach preisgekrönt: Das integrative Fußballprojekt »Leipzig United F.C.«
vom NETZwerk »blau-gelb«
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Mit vollem Einsatz anlaufen, den Ball gemeinsam ins Rollen bringen und Anstoß geben für ein in der Region einmaliges Programm. Gerade mal zwei Jahre jung und schon eine preisgekrönte Grünauer Erfolgsgeschichte:
Das integrative Fußballprojekt »Leipzig United F.C.«
vom NETZwerk »blau-gelb«
e.V. – das Kinder und Jugendliche aus verschiedenen zusammenführt – nahm seinen Anfang in
der Gemeinschaftsunterkunft in Liliensteinstraße und wächst dank der Zusammenarbeit vieler Engagierter kräftig weiter. Jetzt ist die Freude groß: Nachdem das Fußballprojekt des United F.C. den Preis des
Bündnisses für Demokratie und Toleranz erhielt, wurde es nun auch mit dem Agenda 21-Preis 2015 in der Kategorie »Ideen und Jugendprojekte«
gewürdigt.
Hohen Besuch bekamen die Spieler dieser Tage: Petra Köpping lernte das integrative Fußballprojekt kennen. Das Fazit der Staatsministerin für Gleichstellung und Integration: »Ein wirklich tolles
und unterstützenswertes Projekt.«
Eine kleine Wiese, zwei Tore und ein gutes Dutzend fußballbegeisterter Jungs – hier in der Grünauer Liliensteinstraße treffen sich mehrmals wöchentlich Andi, Ürl,
Mahid, Daco und Co, um zu spielen und miteinander Spaß zu haben.
Der Jüngste von ihnen ist vier Jahre jung – die Ältesten sind zwischen 15 und 16. Trainiert werden sie von Rudolf Heiligenthal (22) und Ingo Steeb (24 ) – zwei der Ehrenamtlichen, die sich für das Projekt engagieren. Rudolf studiert Evangelische Theologie – Ingo ist Sportmanager und angehender Erzieher. Beide begeistern sich für das, was sie tun: Freude bereiten und Hilfe geben. Jeder dritte nach Deutschland einreisende Flüchtling ist ein Kind oder ein Jugendlicher. Ihnen möchten sie zur Seite stehen und die minderjährigen Flüchtlinge danken es ihnen.
Und wer spielt an der Liliensteinstraße auf? »Zum einen haben wir da Didi aus Mazedonien, der von Anfang an mit im Projekt war«
, erzählt Rudi von »seinen Jungs«
.
»Didi war zu Beginn einer der Ältesten; seine beiden jüngeren Brüder haben damals auch schon bei uns gespielt. Deshalb ist Didi in eine Art Zwischenrolle geschlüpft. Er ist unsere Verbindungsstelle
zwischen den Trainern und den hauptsächlich vom Balkan stammenden Jungs. Didi sorgt dafür, dass Dokumente unterzeichnet werden, spricht für uns mit Eltern in Grünau, schlichtet auch mal den einen oder anderen
Streit. Inzwischen ist er Co-Trainer in der B-Jugend-Mannschaft.
Wir glauben, dass es sehr schwer geworden wäre, das Projekt ohne Didi so aufzuziehen«, ist sich Rudolf Heiligenthal sicher. »Dann gibt es noch Jusuf, ebenfalls aus Mazedonien. Er ist der
jüngste dreier Brüder. Die beiden älteren spielen schon in der C-, beziehungsweise der B-Jugend-Mannschaft und sind auch von Beginn an im Projekt. Jusuf hat sich leider mehrmals sehr kompliziert den gleichen
Arm gebrochen, inzwischen ist es zwar wieder verheilt; aber in den letzten zwei Jahren hat man ihn eigentlich nur mit Gips gesehen«
, bedauert Rudi.
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Ingrid Hildebrandt