Es gibt nur sehr wenige Sportarten, bei denen alle Muskeln im Körper beansprucht werden. Stand-Up-Paddling ist eine davon. Der Trend, im Stehen auf einem Surfbrett übers Wasser zu paddeln, schwappte vor nicht allzu langer Zeit aus Amerika an hiesige Gestade.

Seit 2014 kann man auf diese Weise auch am Kulki seine Freizeit verbringen. Zunächst lediglich auf Markranstädter Seite. Zum Saisonstart im Mai hat das noch junge »Team Wassersport« am Ostufer nun gleich zwei Stationen in Betrieb genommen.

Team Wassersport – das sind neben 15 Saisonkräften vor allem der Wiesbadener David Schäfer (Bild rechts) und der Schweizer Eric Rechtschaffen. Letzterer kennt jegliche Möglichkeiten, sich im Wasser zu amüsieren seit Kindertagen.

Aufgewachsen an der legendären Copacabana, kam der abenteuerlustige und geschäftstüchtige Weltenbummler vor ein paar Jahren aus Neugier nach Leipzig. Den Plan, nach sechs Monaten wieder zu verschwinden, vereitelte jedoch die Liebe. Mit seiner Freundin erkundete er das Leipziger Umland und verschenkte sein Herz gleich noch einmal: an den Kulki.

Bei Seebetreiber Christian Conrad stieß er mit seiner Vorstellung, hier dieses Freizeitangebot zu schaffen, sofort auf offene Ohren. 2015 übernahm der 42-Jährige das Markranstädter Seebad und seitdem ist auch Compagnon David mit im Boot. Gemeinsam legen die beiden mit Hündin Emma so richtig los.

Die Home base direkt neben dem Campingplatz haben sie mit Freunden in einem Monat hergerichtet, das Equipment über Kredit gekauft und nun hoffen sie auf eine gute Saison. Dass das Wetter hier nicht so ist wie in Rio, wissen sie. Längst haben David und Eric Kooperationen mit Schulen und Kindergärten abgeschlossen und freuen sich natürlich über jeden neuen Paddler, der den Weg zu ihnen findet.

Zweiflern, die sportiven Angeboten an einem der schönsten Seen Deutschlands eher skeptisch gegenüberstehen sei verraten, dass es kaum eine ruhigere und entspanntere Art gibt, den Kulki aktiv zu genießen.