Grün-As

… Kurs genommen!

Pünktlich zu Beginn der Radtour »Dem Meister über die Schulter geschaut« am 21. September ließ der Regen glücklicherweise nach. Wir trafen uns zu dieser Volkshochschulveranstaltung im Kontaktladen an der Lindenallee, wo uns bereits der Duft von frischem Kaffee in die Nase stieg. Hier in der Begegnungsstätte der Wohnungsbaugenossenschaft KONTAKT hatte Frau Kellner schon den Frühstückstisch gedeckt und gestärkt starteten wir dann die Tour durch Grünau nach Markranstädt. Bei Zwischenstopps gab es selbst für alteingesessene Grünauer bisher Unbekanntes zu erfahren und zu entdecken.

Vorbei an der Baustelle Stuttgarter Allee, der Völle und der Schwimmhalle - mit Blick auf die »Streichhölzer«-Beleuchtung am Fußgängerüberweg Ratzelstraße - ging’s zum Kletterfelsen und zur Mannheimer Straße, wo die Unterrasengarage der Baugenossenschaft Leipzig mit dem umgestalteten »Hof«-bereich besichtigt wurde. Nach Erläuterungen zu den Umbauprojekten der Genossenschaft Pro Leipzig fuhren wir entlang der Alten Salzstraße durch die Siedlungen bis zu den »Schandflecken« im WK 8 (Abrisshaus Lautsche 16 und seit Jahren unvollständig sanierte Häuser eines in Konkurs gegangenen Zwischenerwerbers). Rodelberg, ausgebranntes Schiff und Wasserskianlage waren die nächsten Stationen, ehe wir in der Markranstädter Kerzenmanufaktur eintrafen. Hier roch es herrlich schon wie Weihnachten.

Der Meister Herr Kolloff weihte uns in die Kunst der Kerzenherstellung ein, berichtete über seinen Weg in die Selbstständigkeit, über Probleme und die besonderen Angebote seiner Manufaktur. Da kann man nämlich beispielsweise mit einem Stück Tapete hinkommen und sich Kerzen passend zur Wohnung bestellen, ganz individuelle in Größe und Form, oder man bestellt Kerzen mit Fotos zu einem bestimmten Anlass. Man kann dort aber auch Kindergeburtstag feiern, und jedes Kind fertigt selbst eine Kerze an. Als Hausfrauen wollten wir natürlich wissen, wie man Kerzen am besten aus»pusten« sollte und wie Wachsflecken zu entfernen sind. Also nicht pusten - statt dessen gibt es hilfreiche Gerätschaften, und Wachsflecken sollte man am besten vermeiden, indem eben nicht gepustet wird und eine Kerze immer auf einen entsprechenden Untersatz gehört. Damit die Freude an Kerzen von langer Dauer ist, muss man sie »pflegen«. Auch hiefür gab’s hilfreiche Tipps vom Meister.

Nach der Theorie kam die Praxis, und wir haben selbst Kerzen gezogen, was aber gar nicht so einfach ist, noch dazu wenn man die Phase der Abkühlung abkürzen will. Da passiert es dann schon mal, dass die endlich dicke Kerze vom Docht rutscht. Es sind schon teilweise komische Gebilde entstanden, aber alle waren mit Begeisterung dabei. Natürlich haben wir dann auch noch »ordentliche« Kerzen gekauft, denn der große Ausstellungsladen verführt geradezu zum Kauf. Andererseits waren wir uns einig, dass wir bestimmt mal wieder vorbeischauen - montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr, im November/Dezember auch sonnabends von 10 bis 12 Uhr. Zu erreichen ist die Manufaktur über die Oststraße, wo eine großes Hinweisschild steht.

An dieser Stelle noch einmal ein Dankeschön an Frau Kellner und die WBG Kontakt sowie an Herrn und Frau Kolloff von der Kerzenmanufaktur Markranstädt.
lin

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