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Grünauer Kultursommer

8. Grünauer Kultursommer 2003 Die Veränderungen, die der beschlossene Stadtumbau für Grünau mit sich bringt, sind Alltag für viele Grünauer Bürger geworden. Sie bringen für nicht wenige Verunsicherung mit sich nach Abriss, entstandenen Brachen und ungewissen Planungen, die die erhoffte Verbesserung der Lebensbedingungen erbringen sollen.

Umso wichtiger sind inmitten der Umbrüche Konstanten wie der Grünauer Kultursommer. Er ist Beleg dafür, dass Grünau ein lebenswerter Stadtteil für Jung und Alt ist und bleiben soll. Das Programm des 8. Grünauer Kultursommers vom 25. Mai bis zum 31. September wird erneut hauptsächlich von Grünauern für Grünauer gestaltet. Dabei machten Veränderungen (in dem Falle der städtischen Haushaltssituation geschuldete Mittelkürzungen) auch um den Kultursommer keinen Bogen. Eine Beschränkung des Veranstaltungsangebotes war unausweichlich. So wird man in der folgenden Übersicht einige traditionelle Veranstaltungsorte und beliebte Angebote wie die Grünauer Sommerfilmtage vermissen. Dennoch ist es dank des Engagements der beteiligten Grünauer Einrichtungen, Vereine und Initiativen gelungen, ein »rundes« Programm aus Konzerten, Ausstellungen, Theateraufführungen und Festen zu erstellen, das alle ansprechen will: die Musikliebhaber ebenso wie die Modelleisenbahn-Fans und zirkusbegeisterte Kinder und Jugendliche.

Bild Die festliche Eröffnungsveranstaltung am 25. Mai mit dem Oberbürgermeister Herrn Tiefensee in der Pauluskirche (siehe Bild) wird ein erster Höhepunkte sein. Die evangelisch-lutherische Pauluskirchgemeinde Grünau und das Kulturamt laden ein zu einer besonderen Premiere: in den vergangenen Wochen und Monaten haben Kinder und Jugendliche der Pauluskirchgemeinde, der Kirchgemeinde St. Martin und ihre Freunde unter professioneller Leitung die Oper »Brundibar« erarbeitet. Das 1938 entstandene moderne Märchen bekräftigt die Hoffnung der Kinder und Jugendlichen, dass der Zusammenhalt der Menschen ein starkes Gegengewicht zu Bedrohung und Gewalt sein kann. Die Oper hat also an Aktualität nichts eingebüßt und wird in vielen Ländern immer wieder aufgeführt.

Mit der Eröffnung wird gleichzeitig das 25. Gründungsjahr der Pauluskirchgemeinde gewürdigt, das unter dem Motto »Kirche - offen für alle« begangen wird. Überhaupt sind alle Grünauer Kirchen im diesjährigen Kultursommer Veranstaltungsorte für Kammer- und Orgelkonzerte und präsentieren sich mit Kultur und Kommunikation als offene Stätten der Begegnung.

Kinder und Jugendliche (und natürlich ihre Familien) sind in diesem Jahr in besonderem Maße Adressaten vieler Veranstaltungen. Schon vor dem offiziellen Auftakt des Kultursommers startet am 24. Mai das 2. Gartenbahnfest des Schul- und Freizeitclubs an der 94. Mittelschule und wird mit einer Vielzahl von Modellbahnanlagen sicher ein Besuchermagnet. Das Theatrium wartet im Juni gleich mit 2 Premieren auf: »…und raus bist Du« für Jugendliche ab 13 und »Stier Ferdinand« für die Kleineren. Das Kreativzentrum Garskestraße feiert mit einem Straßenfest und einer Musical-Premiere sein 10jähriges Bestehen. Der 6. Nachtschwärmer in der Völkerfreundschaft am 23. August wird für die disco- und livemusikbegeisterten Grünauer Jugendlichen zur »Nacht der Nächte« des Sommers.

Mit einer besonderen Attraktion wartet das Quartiersmanagement im WK 8 auf: der Kinderzirkus TASIFAN - schon vor Jahren in Leipzig zu erleben - wird vom 23.-29. Juni seine Zelte vor dem Ratzel-Gymnasiums aufschlagen. Eine Woche lang können vormittags Schulklassen und nachmittags alle interessierten Kinder aus Grünau ihr Talent als Akrobat, Clown oder Dompteur erproben und bei zwei Vorstellungen unter Beweis stellen.

Selbstverständlich finden in diesem Jahr Angebote ihre Fortsetzung, die schon all die Jahre dem Kultursommer sein Gesicht verliehen haben: Im KOMM-Haus feiern Senioren am 25. Mai ihr Frühlingsfest. Dorthin lädt am 5. Juli Ursula Schmitter »auf einen Kaffee« und begrüßt dazu den Schriftsteller und Liedermacher Steffen Mohr als Gast. Am gleichen Ort treffen sich am 6. August die Liebhaber von Schelllackplatten zur musikalischen Plauderei. Der Stadtteilladen präsentiert über den Sommer drei Ausstellungen mit Aquarellen, Dokumenten und Fotografien von Grünauer Künstlern und Vereinen. In der Bibliothek Grünau-Nord wird am 3. Juli zur Lesung von Bernd-Lutz Lange mit seinem neuen Buch »Mauer, Jeans und Prager Frühling« vermutlich kein Stuhl frei bleiben.

Und was wäre ein Grünauer Kultursommer ohne den Kulkwitzer See? Am Kindertag steigt ein vom KOMM-Haus organisiertes Fest, das vielleicht schon Lust auf das Neptunfest der Leipziger Delphine vom 27.-29. Juni macht.

Neu im Kultursommer, aber nicht in Grünau ist die Volkshochschule im 10. Jahr ihrer Stadtteilarbeit vor Ort mit einen Workshop vom 4.-7. Juli. Die Grünauer Stadtlandschaft soll sich in Patchwork-Arbeiten wiederfinden. Erstmals lädt auch der Dachverband Altenkultur am 13. September zu einem Hof- und Hausfest um seinem Bürgertreff in der Brambacher Straße, in dem beileibe nicht nur Senioren gern gesehene Besucher sind.

Bild Auch wenn ein Höhepunkt des Kultursommers, das Schönauer Parkfest, in seiner Finanzierung noch nicht gesichert ist: der KOMM e.V. setzt alles daran, dass dieses traditionsreiche Fest vom 30.-31. August zum 10. Mal »über die Bühne geht« und nicht nur den Besuchern, sondern auch allen mitwirkenden Grünauer Vereinen, Einrichtungen und Gewerbetreibenden Freude bereitet. Spenden oder anderweitige Unterstützung nimmt der KOMM e.V. dankbar entgegen.

111 Tage eines erlebnisreichen Sommers liegen hinter uns, wenn am 13. September in der Katholischen Kirche St. Martin Grünauer Chöre mit einem »Tag des Liedes« den 8. Grünauer Kultursommer beschließen.

Überzeugen Sie sich selbst von der Vielfalt des kulturellen Lebens in Grünau. Das Veranstaltungsleporello wird im Mai in allen beteiligten Grünauer Einrichtungen erhältlich sein und hoffentlich als Aushang viele Häuser schmücken.
Britt Schültzky, Anita Weiß (Kulturamt)

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