Grün-As

Heute Meister und Platzierter! - morgen Olympiateilnehmer und Sieger?

ImageLink Ein ganz normaler Abend in der kleinen Familie Wolter in Grünau-Lausen, man sitzt beim Abendbrot doch Christopher, der Größte, fehlt. Er joggt gerade um den Kulkwitzer See, eingepackt in dicken Trainingsachen obwohl 20 Grad sind, denn er muss »Gewicht machen«. Unter dem Trainingsanzug trägt er seit langer Zeit sein erstes Sponsorenshirt: vorn der Schriftzug »Grünau für Olympia« und hinten drei Grünauer Internetadressen, u.a. www.gruen-as.de.

Knapp zehn Tage vor seinen wichtigen Kämpfen hat er noch gut 3 kg zuviel, jetzt heißt es schwitzen, viel trinken… so gut wie gar nichts essen. Eine Tortur für jeden der schon einmal gefastet hat, aber zusätzlich dann noch körperliche Spitzenleistung bringen soll.

Bild Chrissie, wie ihn sein Freunde nennen, ist 17 Jahre alt und Schüler des Klinger-Gymnasiums. Er unterzieht sich solchen Torturen regelmäßig, um in der deutschen Spitze bei den Junioren der Gewichtsklasse bis 57 kg mitzuboxen. In seinem Heimatverein, dem Boxclub Markranstädt, boxt Christopher seit 1996. Er trainiert täglich, um gegen die Boxer mitzuhalten, die in den Leistungszentren boxen. Seine größten Erfolge erreichte er 1999 mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft (bis 54 kg) und im letzten Jahr mit dem 3. Platz bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft.

Rein äußerlich sieht man ihm den Boxer nicht an, aber im Ring kann er explodieren. Deshalb boxte er schon erfolgreich in der Oberliga für den Boxclub Magdeburg als »kleiner Profi«.

Auch sein Gegner bei der diesjährigen Sachsenmeisterschaft bekam dies zu spüren, denn durch einen Körpertreffer von »Chrissie« ging er schon in der ersten Minute zu Boden und verlor. Damit war der Sachsentitel beim Heimkampf in der Turnhalle der 90. Schule in Grünau errungen. Weiter ging es vierzehn Tage später zu den Süddeutschen Meisterschaften in Stuttgart, wo kein Gegner gegen ihn antreten wollte. Man kannte ihn nur zu gut vom Vorjahr!

Bei den 53. Deutschen Meisterschaften in Chemnitz schlug dann Christopher den Gegner, gegen den er letztes Jahr im Halbfinale gescheitert war nach Punkten. Ein toller Kampf wie uns sein Trainer Gerald Altner vom Boxclub Markranstädt bestätigte. Das Finale war erreicht, ein Verbesserung zum Vorjahr, wo Christopher Wolter »nur« Dritter der Meisterschaften wurde.

Bild Im Endkampf gegen seinen Freund Christian Bauer vom SV 1899 Mühlhausen boxte »Chrissie« dann zu defensiv und konnte seine Form aus dem Halbfinale nicht ganz erreichen. Er verlor knapp 12:15 gegen den fast einen Kopf größeren Sportler aus Thüringen.

Gerald Altner nach dem Kampf: »Wenn Christopher den entscheidenden Schritt nach vorn machen will, muss er in das Leistungszentrum nach Chemnitz wechseln, zweimal täglich trainieren, dort das Sportgymnasium besuchen und die professionellen Strukturen für sich nutzen«.

ImageLink Einen Tag später war die Niederlage schon verkraftet und »Chrissie« wird auf das große Ziel hinarbeiten, welches er mit viel Fleiß und Trainingsarbeit erreichen kann - Olympiasieger 2012 in seiner Heimatstadt Leipzig zu werden.
UW

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