Grün-As

Müllberge im Jubiläumsjahr

Das Naherholungsgebiet Kulkwitzer See besteht in diesem Jahr 30 Jahre. Seit der Eröffnung im Mai 1973 hat sich die Natur zurückerobert, was der Mensch ihr während der Braunkohletagebauzeit einst nahm. Das Wohngebiet Grünau wurde u.a. auch hier erbaut, weil es uns Grünauern eben genau den Vorteil bietet, einen Badesee mit glasklarem Wasser vor der Haustür zu haben. Auch in diesem Sommer lädt unser »Kulki« seine Besucher zur aktiven und zur stillen Erholung ein und in den letzten Wochen bietet er mit 26 Grad Wassertemperaturen sogar ein wenig »Mittelmeer-Feeling«. Spätestens beim romantischen Sonnenuntergang, bei einem Besuch im Freilichtkino, einem Tanzabend oder einem Spaziergang könnte der Wohlfühleffekt garantiert sein.

Doch nichts ist selbstverständlich. Schon gar nicht, dass jeden Tag jede Menge Müll von den Verantwortlichen auf dem See-Gelände eingesammelt werden muss. Saft-, Bier- oder Sangriaflaschen im See oder an Land, stinkende Fischbüchsen und Babywindeln, Tetrapacks aller Art, Zigarettenschachteln und -kippen, Pappunterlagen von Schnitzel oder Bratwurst, Scherben, Kondome, Joghurtbecher, Essenreste, Chiptüten, Zeitungen u.v.a.m. - leider alles vorhanden am Strand, auf dem Spielplatz nahe des Roten Hauses und rund um das Bett auf dem Rodelberg.

Bild Manche Menschen denken nicht einen Moment über ihr Tun nach. Zum Teil ist es wirklich eklig anzusehen, was sie hinterlassen. Toiletten werden mutwillig verschmutzt und dann mit einem Zettel verlassen: »Viel Spaß beim Saubermachen«. Dieser hinterlassene Müll ist eine üble Unsitte und Ausdruck von egoistischem und rücksichtslosem Verhalten. Die Frage ist, ob es bei diesen Menschen zu Hause auch so aussieht? Warum können sie ihren Müll nicht wieder mitnehmen oder wenigstens zu den Mülltonnen bringen? Warum zerstören sie nicht zu Hause ihre Couchgarnitur, statt am Lausener Strand die Bänke?

Ein wenig Verantwortung für die Natur zu übernehmen, um sie zu erhalten, in dem jeder für Ordnung und Sauberkeit sorgt - das kann nicht zuviel verlangt sein!

Jeder Badegast am Kulkwitzer See sollte unserer besonderen »Grünauer Badewanne« dieses Geschenk im Jubiläumsjahr machen, damit sie so bleibt wie sie ist und wir die kleine Oase am Rande der Stadt nach wie vor genießen können - ohne Eintritt zu bezahlen.
Elke Göbel / Steffi Schmeisser

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