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75 Jahre - und kein bisschen weise?

Bild 75 Jahre etwa umfasst ein Menschenleben. Wie der Jubilar im Kreise seiner Familie sitzend das Vollbrachte hinterfragt und abwägt, so legen unzählige Mitglieder einer Schulfamilie den »steinigen« Weg zurück zu ihren Wurzeln. Dieser Weg war zunächst verbunden mit vielen Umzügen. Wie in der Familie so in der Schule war man notwendigen Zwängen unterlegen, versuchte sich zu verschönen und zu erweitern.

Nach der Gründung der IV. Höheren Mädchenschule 1925 im Gebäude der 46. Volksschule erfolgte der erste Umzug 1926 in die 50. Volksschule an der Antonienstraße. In diesem Gebäude war die Schule auch von 1950 bis 1983 untergebracht. Als Zeichen des Ankommens im neuen Domizil befestigt die Familie das Namensschild an der Tür. Am 1. Dezember 1927 erhielt die Schule auf Beschluss des Rates der Stadt Leipzig den Namen Max Klinger. In der Nähe seines ehemaligen Wohnhauses entstand der erste Neubau in der Karl-Heine-Straße 22b. Hier residierte die Schule von 1929 bis 1941. Nach den Wirren des Krieges beherbergte sie die Schüler für weitere 5 Jahre. Heute nutzt dieses Gebäude die Universität Leipzig als Erziehungswissenschaftliche Fakultät.

Die Familie wuchs, die einzelnen Sprösse drohten den Raum zu erdrücken. Der zweite Neubau der Max-Klinger-Schule 1983 in Leipzig Grünau trug diesem Rechnung. Seit 1993 ist die Max- Klinger-Schule als Gymnasium der Stadt Leipzig in zwei Gebäuden untergebracht. Die Zweige vergrößerten sich nicht nur, sie prägten auch ihr eigenes Ich, zeigten was in ihnen steckt, suchten Partner und fanden sie in naher und ferner Umgebung. Die Zusammenarbeit mit Universitäten, Museen und Partnerschulen in Bulgarien, Finnland und Spanien sind fester Bestandteil des täglichen Lebens in der Schule. Seht was aus uns geworden ist!

Die Max-Klinger-Chöre und die Ausstellungen des Fachbereiches Kunst sind aus den gesellschaftlichen Leben der Stadt Leipzig nicht mehr wegzudenken. In den letzten Jahren wurden die beiden Schulhöfe neu gestaltet und mit vier Computerkabinetten die technische Ausstattung der Schule modernen Erfordernissen angepasst.

Den »75.« begeht der Jubilar an einem Tag, die Schulfamilie widmet diesem Höhepunkt gleich mehrere Ereignisse. Ein Erstes startete im September mit der Eröffnung einer Kunstausstellung in der auch die erst kürzlich erworbenen Originalradierungen Max Klingers präsentiert werden. Den jährlich wiederkehrenden Klingertag begehen wir am 4. Dezember. Ehemalige Schüler und Schülerinnen, die dem Ruf des Sports folgten und Europa-, Weltmeisterschafts- und Olympiamedaillen erkämpften vereinen sich u. a. mit Horst Kaczmarek, ehemaliger Sportlehrer und Kommentator vieler wichtiger Sportereignisse zu einer großen Sportfamilie.

Bild Im März 2004 verleiht der Förderverein der Max-Klinger-Schule Leipzig erneut die Klingerpreise, die für herausragende Leistungen im Sinne der Tradition der Schule vergeben werden. Im Juli 2004 lädt der Jubilar alle ehemaligen Lehrer und Schüler zum Schulfest. Hier sollen Erfahrungen ausgetauscht, in Erinnerungen geschwelgt und ein Blick nach vorn gewagt werden.

75 Jahre - ein Blick zurück auf ein bewegtes Leben. 75 lange Jahre brachten der Max-Klinger-Schule Leipzig Höhen und Tiefen. Kerben gruben sich fest im Lebensbaum ein und prägten sein Anglitz. Im Leben einer Familie übernehmen nun die Kinder und Enkel das Ruder - die zukünftigen Schülergenerationen der Max-Klinger-Schule werden hoffentlich das Buch ihrer Geschichte mit vielen weiteren interessanten Seiten füllen.
(mks)

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