Quo Vadis Grünau?
Mehr Qualität durch weniger Häuser? Mit wenig Geld einiges schaffen!
Soll verschwinden: Der LWB-Elfgeschosser mit Ladenzeile Brackestraße
36-46.
Heute: Arbeitsplätze in Handel und Dienstleistung.
Nachnutzung: Wiese mähen durch
ABM?!
Der geplante Abriss des LWB-Elfgeschossers Brackestraße 36 bis 46 samt Ladenstraße wurde von
den dort ansässigen Gewerbetreibenden und zahlreichen Kunden mit Bestürzung aufgenommen. Da
soll also ein funktionierendes Nahversorgungszentrum kaputt gemacht werden! Weil die
Geschäftsleute dieses nicht widerstandslos hinnehmen wollen, trafen sie sich am 25. September
im KOMM-Haus zu einer ersten Krisensitzung. Die Empörung ist groß, der Standort seit vielen
Jahren etabliert. Viele Kunden sind ältere Leute, die neben der guten Wohnlage in Seenähe auch
mit der Versorgung sehr zufrieden und »ihren«
Läden treu sind. Stammkundschaft hat nicht nur
der Friseursalon. Als erste Aktionen wurden in den Geschäften Unterschriften für den Erhalt der
Ladenstraße gesammelt, und Plakate verkünden überall »Finger weg von unserem
Stadtteilzentrum!«
. Schließlich wollen die Gewerbetreibenden nicht irgendwo anders hinziehen,
sondern vor Ort bleiben.
Zum Grünauer Stammtisch am 1. Oktober waren nach der Ankündigung im Grün-As und in der
Tagespresse zahlreiche Bürger gekommen, um einerseits ihren Unmut über den geplanten Abriss
durch die LWB im WK 8 zu äußern und andererseits, um gemeinsam nach Ideen und Wegen zu suchen,
um den Versorgungsstandort und die Lebensqualität zu erhalten. Viele haben das Empfinden, dass
eine »Politik der kleinen Nadelstiche«
praktiziert wird, um die Bewohner aus den Wohnkomplexen
7 und 8 zu vertreiben: Schließungsabsichten hinsichtlich der beiden Bibliotheken, des Klinger-
Gymnasiums, der Läden in der Brackestraße und als nächstes … Auch wenn es noch so tolle, leer
stehende Gründerzeithäuser in der Innenstadt gibt, von den Anwesenden will keiner in einen
anderen Stadtteil ziehen.
Es gibt zwar einen Stadtentwicklungsplan Zentren und einen Stadtentwicklungsplan Großsiedlungen, aber das kommunale Unternehmen LWB kann anscheinend schalten und walten wie es will. Was sagen eigentlich die Stadträte dazu, dass zwar gerade erst ein Beschluss zum Sanierungsgebiet WK 7 und 8 gefasst wurde, der aber schon wieder hinfällig ist aufgrund aktueller Vorhaben der LWB. Wozu gibt es dann Stadtratsbeschlüsse? Schließlich hängen auch Arbeitsplätze und Steuereinnahmen für die Stadt an den Geschäften und Dienstleistungsunternehmen. Herr Obser von der Bürgerfraktion hat sich in einem Schreiben an die LWB, das auch Herrn Lütke Daldrup und dem Fachausschuss Wohnen übermittelt wurde, sehr kritisch zu dem Vorhaben Abriss geäußert. Natürlich gibt es zu viele Wohnungen. Die wirtschaftliche Situation der Wohnungsunternehmen ist schwierig, es gibt kein Kredite, gefördert wird nur der Abriss. Mittlerweile bahnen sich jedoch verschiedene Lösungen an auf der Suche nach neuen Gewerberäumen. Partner wurden gefunden, potenzielle Investoren angesprochen und Gespräche geführt.
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