Grün-As
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Aufstieg zum Gipfel des Rodelberges

Wie bereits im letzten Grün-As erwähnt, rief Frank Albrecht (Bündnis 90/Die Grünen) am 18.09.2004 zu einer Müllaufsammlungsaktion am und auf dem Rodelberg am Kulkwitzer See auf. Meine Klassenkameradinnen und ich erklärten uns mit Freude dazu bereit, mit zu helfen und das nicht etwa, weil wir uns auf die Bratwurst danach zur geplanten Grillparty freuten. Nein, wir als Anwohner in Grünau und Gäste des Kulkwitzer Sees sind es der Natur schuldig, sie sauber und ordentlich zu halten, da wir doch nicht demnächst auf einer Müllhalde unser Sonnenbad nehmen wollen.

BildFleißige Helfer bei einer Müllaufsammlungsaktion - Schülerinnen der Klasse 10/2 des Klinger-Gymnasium

Wir bestiegen also voller Elan den Gipfel des Rodelberges, wo man uns schon freundlich mit Handschuhen, Mülltüten und auch Getränken empfing. Erschrocken über die Verwilderung und Verwahrlosung schauten wir uns um und gingen an die Arbeit… Unglaublich, was man dabei alles so finden konnte: Frisbees, Bälle, einen Handwagen und jede Menge Müll, welcher von achtungslosen Kulki-Besuchern ohne Skrupel hingeworfen wurde. Insgesamt wurden innerhalb von nur 3 Stunden ca. 2 Kubikmeter Müll und Unrat gesammelt. Das ist unserer Meinung nach viel zu viel, denn jeder Besucher des Rodelberges kann seinen Müll - z.B. Verpackungen aller Art und Flaschen - wieder mitnehmen oder ihn in die dafür vorgesehene Mülltonne werfen.

Zu DDR-Zeiten (1979) sollte der Hügel am See als Ausflugsziel für Jung und Alt vorbereitet werden, nicht zuletzt zum Rodeln, daher auch der Name Rodelberg. Jedoch rückte damals der Wohnungsbau immer mehr in den Vordergrund und die umfangreichen Pläne für den Rodelberg verschwanden in der Schublade.

Bild10 Schafe symbolisieren, dass eine Pflege der Grünflächen am Rodelberg auf natürliche Weise durchaus möglich ist.

Im Jahr 2000 wurden dann erneut Ideen für die Gestaltung des Rodelberges vom ehemaligen Ratzel-Gymnasium gesammelt und es begann dann auch eine Jugend-ABM. Die Flächen wurden frei geschnitten und man pflanzte unzählige kleine Bäume und Sträucher. 2001 entstanden dann die Wege sowie die kleine Holzhütte. 2002 widmeten sich acht Bildhauer der künstlerischen Gestaltung des Überganges von der Alten Salzstraße in Grünau zum Gebiet des Kulkwitzer Sees unter dem Motto »Wegweisendes«. Verschiedene Initiatoren, Verantwortliche und Sponsoren waren am Projekt Rodelberg beteiligt.

Jedoch sind die aus Holz oder Stein geschaffenen Kunstobjekte jetzt teilweise im Müll und hohem Gras verschwunden und eines gibt es wegen des Vandalismus schon gar nicht mehr. Die Nutzer der Hütte könnten sich ja auch mal dazu bewegen, ihren Feierplatz sauber zu halten und das gilt auch für das Gelände drum herum!

BildSchäfer Selka aus Zwenkau hält eine Fortführung der Aktion für realistisch, allerdings müsste eine Aktion dieser Art eher im Frühjahr passieren, nicht im Spätsommer. Denn im Spätsommer ist das für die Schafe genauso, als ob man uns Menschen einen verwelkten Salat vorsetzt…

Sollte man nun auch noch den Rodelberg einzäunen, um die Landschaftsverschmutzung und Vandalismus wirksam einzudämmen? Wir sollten doch die LeipzigSeen GmbH davon überzeugen, dass Stacheldrahtzäune und Aussperrungen für Anwohner überflüssig sind. Das Grasproblem wäre gelöst, wenn man den Hügel als Weidefläche nutzen könnte. Die Schäfer müssen ohnehin ums Überleben kämpfen, da die meisten Flächen nur noch maschinell gepflegt werden, jedoch wäre es auf natürliche Weise am Kulki sehr willkommen.

Aber die Stadt Leipzig ist da anderer Meinung, wegen der Schafnorpeln…, da der Berg laufend besucht ist und Kinder darauf spielen…, aber die unendlich vielen Glasscherben sind wohl nicht störend und auch keine Gefahrenquelle? Während der Müllaufsammlungsaktion stellte der Schäfer, Roger Selka aus Zwenkau, 10 seiner Schafe zur Verfügung, welche symbolisieren sollten, das auch eine natürliche Pflege der Grünfläche möglich ist.

Ein Dankeschön an alle Helfer, die an der Säuberungsaktion teilgenommen haben: Klasse 10/2 des Max- Klinger-Gymnasiums: Juliane Müller, Pia Rebentrost, Marlene Riedel, Elvira Weiland; Bündnis 90 / Die Grünen: Frank Albrecht, Katrin Albert und Dr. Kasek; Komm e.V. Grünau: Frau Dr. Müller und Frau Mattes; Franziska Riese, Corinna Sluga, Familie Göbel; Leipzig Seen GmbH: Herr Zynch und Herr Handrick
Diana Bormann vom Max-Klinger-Gymnasium

Anmerkung der Redaktion

BildDie Aktion ist beendet, man kann den müllfreien Rodelberg genießen und den Ausblick vom Holzbett über den See.

Die Schülerinnen der 10/2 des Max-Klinger-Gymnasium waren die einzigen jungen Leute, die sich an der Aufräumaktion beteiligten. Anerkennung!
Die Bitte an die Rodelberg-Besucher, für Ordnung und Sauberkeit zu sorgen, ist in dem Beitrag deutlich zu lesen. Es bleibt nun die Frage an die Stadt Leipzig und an LeipzigSeen GmbH offen - wie geht es weiter auf und rund um den Rodelberg? Wird es z.B. eine Chance geben, die Grünflächen dort auf natürliche Weise zu pflegen? Wird es an der kleinen Holzhütte eine funktionsfähige Mülltonne geben? Denn kurz nach der Müllaufsammlungsaktion sieht es dort bereits wieder sehr müllig aus… Selbst wenn man wollte, kann man dort den Müll nicht entsorgen…

Eigentlich soll der Rodelberg ein attraktiver Aussichtspunkt sein, kein Schmuddelberg! Eigentlich kann man dort verweilen, sich ausruhen und die wunderschöne Aussicht über den See und nach Grünau genießen. Welcher Stadtteil hat das schon zu bieten?

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