Ostseefeeling am Kulkwitzer See
Liebe Leserinnen und Leser,
viele Artikel mit Informationen für Sie rund um den Kulkwitzer See haben Sie in der Grün-As
schon gelesen. In der Grün-As 12/2003 hieß ein Beitrag »Ostseefeeling am Kulkwitzer See«
,
den Sie noch im Internet unter www.kulkwitzersee.com nachlesen können. Heute gibt es
keinen Beitrag, ich schreibe Ihnen einen Brief, denn ich bin sehr nachdenklich und auch
traurig.
»Radfahrer stirbt bei Unfall auf B87«
lautete eine Überschrift in der LVZ am 5.9.05. »Einer
der Radfahrer, ein 65jähriger Leipziger, wurde erfasst und verstarb noch am Unfallort.«
Furchtbar, dachte ich beim Lesen. Da wurde wieder ein Mensch tragisch und brutal aus
seinem Leben gerissen. Die Betroffenheit steigert sich jedoch weiter, wenn man erfährt, wer
der Radfahrer war...
Sie, liebe Grünauer/Innen kennen ihn auch, indirekt. Es war Frank Böhme. Im o.g. Grün-As- Beitrag habe ich Ihnen den 1. Technischen Leiter des Naherholungsgebietes Kulkwitzer See vorgestellt, der mit seinem Team von 1969-1976 die idyllische Oase am Rande von Leipzig entstehen ließ. Er war es auch, der z.B. mit seinem Idealismus und seiner Kreativität u.a. versuchte, das Flair der großen Meere an unseren kleinen See zu holen und mit dem kleinen Leuchtturm, der hoffentlich noch sehr lange jeden Abend leuchtet, und der traditionellen Schiffsgaststätte ein wenig Ostseefeeling am Kulki schuf. Frank Böhme erzählte mir sehr viel über die Entstehung des Sees, nahm sich Zeit, versuchte Antworten zu finden, egal, ob zu Erinnerungen oder aktuellen Themen.
Und plötzlich - zu spät für nicht gestellte Fragen ... Auch dieses Schicksal zeigt mir ’mal wieder, wie endlich das Leben ist, wie schnell es vorbei sein kann. Es sagt mir: Möglichst jede Minute genießen, so gut es eben geht. Sich über die kleinen Dinge freuen, wie z.B. vielleicht über die Signale des kleinen Leuchtturms am See. Sie könnten z.B. lauten: Unser Stadtteil wird nächstes Jahr 30 Jahre, hat ein attraktives Naherholungsgebiet in unmittelbarer Nähe. Freuen wir uns darüber, erhalten wir es uns und unseren Enkeln und Urenkeln, damit die sich hier auch noch wohlfühlen und achten somit auch die Arbeit derer, die hier vor uns gewirkt haben.
Der Komm e.V. würde sich übrigens über Ihre Ideen freuen, wie wir den 30. Geburtstag
unseres Stadtteiles feiern können - schreiben Sie uns.
Text und Foto: Elke Göbel