9. Hobbyausstellung im KOMM-Haus
In Stuben und Kellern Grünaus
Wie sagt der Volksmund doch so schön? Jedem Tierchen sein Pläsierchen, oder anders ausgedrückt: Jeder soll das tun, was und wie es ihm am besten gefällt. Nein das wird jetzt kein Propagandaartikel für Ultra-Anarchos, sondern die Ankündigung für die nächste Hobbyschau, die am 12. und 13. November zum mittlerweile neunten Male stattfinden wird.
Was dem Einen eben seine Modelleisen- oder Gartenbahn, ist dem Anderen das geklöppelte Deckchen. Der Nächste sammelt Glückwunschkarten, töpfert, malt, fotografiert, bastelt, häkelt, strickt und und und. Der Fantasie einiger Leute sind wahrlich keine Grenzen gesetzt. Ungläubig steht man vor so mancher Vitrine und fragt sich, wie viele Stunden wohl für diese oder jene Arbeit aufgewendet wurde.
Die Vergangenheit bewies, dass außergewöhnliche Hobbies nicht nur diejenigen erfreuen, die es ausüben. So wuchs nicht nur jährlich die Zahl der Aussteller, sondern es kamen auch immer mehr Neugierige, um zu schauen, was Andere so in ihren Stuben und Kellern für kleine Kunstwerke oder Kuriositäten basteln oder beziehungsweise sammeln.
Unbestreitbarer Zuschauermagnet war einst die Gartenbahn von Bernd Puckelwald, oder aber der Modelldrache, der fauchte und Feuer spie (Letzteres entspricht nicht ganz der Wahrheit, aber das Modell hatte es wirklich in sich).
Beeindruckend für viele Besucher der letzten Hobbyausstellung, deren Ursprung übrigens auf den 20. Geburtstag Grünaus zurückzuführen ist, war das Steckenpferd von Fritz Hundt. Der Grünauer fotografiert auf dem Südfriedhof Grabmale verstorbener Leipziger Persönlichkeiten und recherchiert deren Geschichte. Interessierte führte er neulich gar über den Gottesacker.
Wer noch weiter in die Geschichte tauchen wollte, den dürften die Handarbeiten des Markranstädter Indianervereins fasziniert haben. Von den Hobby-Rothäuten detailgetreu gefertigte Federhauben sowie mit Perlen bestickte Tabakbeutel und etliche andere Utensilien der Ureinwohner Nordamerikas lagen im Saal des KOMM-Hauses und konnten bestaunt werden.
Auch in diesem Jahr werden wieder Schnupperkurse für verschiedene Handarbeiten angeboten. Ein
bunter Mix aus Stammund Neu-Ausstellern wird im KOMM-Haus diesmal erwartet. Ein Highlight wollen wir
an dieser Stelle schon einmal verraten: Die Glasmalereien von Rainer Löhnert. Der
Vorstandsvorsitzende der WBG »Kontakt«
kreiert seine farbenfrohen Kunstwerke auf
alten Fensterscheiben der WBS 70-Plattenbaureihe. Prädikat: sehenswert.
Zudem wird er am 11. November, 19 Uhr die 9. Hobbyschau mit einer Lesung aus seinem sehr
unterhaltsamen Buch »Wenn sie mir was gahn«
(autobiografische Kurzgeschichten)
eröffnen. Prädikat: absolut hörenswert.
Klaudia Naceur