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Preis für Hotel Babylon

Kooperation der Max-Klinger-Schule und der Leipzig International School mit dem Theater der Jungen Welt

12 Erzähler, 12 Sprachen, 12 Betten, in denen jeweils ein Besucher liegt. Das ist der Ausgangspunkt für ein interkulturelles Projekt, das das Theater der Jungen Welt in Zusammenarbeit mit der Max-Klinger- Schule und der Leipzig International School durchgeführt hat und das nun im Wettbewerb »Kinder zum Olymp« mit dem Theaterpreis bedacht wurde. Die Installation, die mit fast subversiven Mitteln Berührungsängste abbauen und Begegnungen mit anderen Sprachen und Kulturen ermöglichen wollte, wurde in Holland von den Performancekünstlern Lidy Six und Robert Steijn als Zeichen gegen den wachsenden Fremdenhass entwickelt.

Bild Für das Fest der Kulturen »Leipziger Welten« im April 2004 wurde es in Leipzig von Bernd Schlenkrich adaptiert und zunächst im Theater der Jungen Welt, dann im Herbst 2005 mit Schülern der International School im Klinger-Gymnasium Leipzig aufgeführt. Diese Kooperation wurde nun von der Jury des deutschlandweiten Wettbewerbs »Kinder zum Olymp«, einer Initiative der Kulturstiftung der Länder, mit dem Preis der Sparte »Theater «, Altersgruppe »altersübergreifend « ausgezeichnet. Der bundesweite Wettbewerb, den die Kulturstiftung der Länder in Kooperation mit der Deutsche Bank Stiftung ausrichtet, fand 2006 zum zweiten Mal statt. Er ermutigt Kinder und Jugendliche, gemeinsam mit ihren Lehrern die oft engen Grenzen schulischer Lehrpläne zu durchbrechen und mit künstlerischen Projekten neue Erfahrungen zu sammeln.

Das Leipziger Projekt, das an dem von Jürgen Zielinski geleiteten städtischen Kinder- und Jugendtheater geplant wurde, vereinte eine große Zahl von professionellen Künstlern und viele Menschen mit migrantischem Hintergrund. Storyteller und Gästeführer (Hostessen), Videokünstler, DJ und Ausstatter kamen zusammen, um einen Raum zu schaffen, in dem Musik, Film und Licht eine Atmosphäre der Entspannung erzeugen. In die Betten wurden anschließend einzelne Besucher geführt, die von den »Storytellern« in fremder Sprache eine Geschichte erzählt bekommen und sich anschließend auf deutsch mit ihnen unterhalten. Der streng ritualisierte Ablauf schaffte den theatralen Rahmen, der gleichzeitig Raum für ganz persönliche Erlebnisse ließ und bei vielen hundert Besuchern zum Teil starke Reaktionen hinterließ.

Bild An dem von »Civitas - Initiative gegen Rechtsextremismus in den neuen Bundesländern« unterstützte Projekt nahmen über 300 Schüler und Schülerinnen teil. Die Preisverleihung fand am 28. September in Berlin in Anwesenheit von Bundespräsident Horst Köhler statt.
Info: Theater der jungen Welt

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