Grün-As

Kulki-Delphine gegen Müll

»Der Sommer geht zu Ende, die badenden und tauchenden Heerscharen verlassen den Kulki. Zurück bleibt der Müll am Ufer. Damit die Herbstwinde diesen nicht auch noch ins Wasser wehen, sammelten wir ihn am 23.09. ein«, so Jürgen Reins vom Tauchsportverein Leipziger Delphine e.V.. »Zirka 40 Leute waren vor Ort und haben Müll aufgesammelt, den Badegäste ohne nachzudenken in den See werfen oder am Strand rund um die Tauschschule liegen lassen. Klasse, dass auch unsere Jugendgruppe so zahlreich vertreten war«, freut sich Reini Gräfe vom Tauchverein. Das Umweltamt stellte Müllsäcke, Greifwerkzeug und Handschuhe zur Verfügung. Die Winterschwimmer Leipziger Pinguine und sogar Gäste aus Bayreuth, der Schweiz und Hohndorf beteiligten sich spontan an der Aktion.

»Zirka 2,5 Kubikmeter Müll haben wir gefunden, das waren volle sieben Schubkarren«, berichtet R. Gräfe. Plastikstühle und -tisch, Teppich, Schlaf- und Luftmatratzen, Plastefässer, Einwegverpackungen, Gummiteile, Decken, unzählige Zigarettenkippen wurden nun entsorgt. »Gefährlich sind auch diese vielen Flaschen und Glas im Uferbereich« so Gräfe. Es ist erschütternd, dass so viele Menschen heutzutage kein Verantwortungsbewusstsein mehr zeigen. Sie nehmen den See nur in Anspruch. Doch dessen Erhaltung kümmert sie nicht. Die Müllentsorgung an öffentlichen Strandabschnitten und anderen öffentlich zugänglichen Bereichen kostete dem Betreiber LeipzigSeenGmbH in diesem Jahr von Januar bis September 23.500 Euro.

»Der Mensch trägt leider nicht nur solche Stoffe in den See ein, die jeder sieht, sondern scheut sich nicht, sein großes Geschäft im Wasser zu verrichten, weil es für ihn zu weit zur Toilette ist. Das gehört alles zum Thema Überdüngung des Sees, die eher kurzfristig zum Absterben der Pflanzen und der sich davon ernährenden Lebewesen führen wird. Baden ist dann nicht mehr möglich«, warnt Delphinin Dr. Petra Pfrepper. Reini Gräfe ist wütend. »Wie kann man diesem Irrsinn nur Einhalt gebieten?«

»Am Morgen nach unserer Sammelaktion lagen wieder jede Menge Müll und zerschlagene Flaschen am Lausener Strand. Es müsste straffe Kontrollen geben, vor allem auch nachts. Noch besser wäre, in der Nacht den Zugang zum See zu unterbinden. Gesetze oder Verbotsschilder wären hilfreich, auch im Hinblick auf die bevorstehende sinnlose Fütterung der Wasservögel. Es herrschen noch Hochsommertemperaturen und die Menschen bringen Massen von Futter.« Der Taucher schüttelt verständnislos den Kopf.

Thorsten Fischer und Thomas Wurlitzer fanden unter anderem auch eine »besondere« Bierflasche im See. Sie landete nicht sofort im Müllsack. Taucher schauen sich alles genau an. Sie entdeckten in der Flasche einen Flusskrebs, der sich in ihr ein zu Hause gesucht hatte. »Das passiert oft in der Unterwasserwelt. Manchmal siedeln sich an diesem Müll auch Muscheln an. Diesen ›neu genutzten‹ Müll lassen wir liegen, auch wenn er eigentlich nicht in den See gehört.« Der Flusskrebs wurde behutsam wieder in den See gesetzt, sein Leben im Kulki durch die Aufmerksamkeit der Taucher gerettet. Weitere Informationen unter www.kulkwitzersee.com.
Elke Göbel

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26. Grünauer Modelbahnausstellung

Vom 16. - 19. November findet wieder die beliebte Grünauer Modelbahnausstellung im OFT »Völkerfreundschaft«, Stuttgarter Allee 9, statt. Groß und Klein können die Ausstellung täglich von 10.00 - 18.00 Uhr besuchen.

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