Sicher im Sattel
ADFC-Experten geben Tipps zum sicheren Fahrradfahren
Wer das Fahrrad richtig beherrscht und sich im Straßenverkehr korrekt verhält, kommt sicher ans Ziel. Wie sicher Radfahrer ihr Rad tatsächlich im Griff haben, stellt sich aber oft erst in brenzligen Situationen heraus. In der aktuellen Ausgabe des Mitgliedermagazins Radwelt vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) geben ADFC-Experten Tipps zum sicheren Radfahren.
»Rücksichtsvoll, vorausschauend, eindeutig und damit berechenbar fahren«
, zählt
ADFC-Radverkehrsexperte Martin Jobst die wichtigsten Verhaltensregeln auf. Grundsätzlich gelte, immer im Sichtbereich der
anderen Verkehrsteilnehmer zu fahren und den Blickkontakt mit ihnen herzustellen. Mit Fehlern von anderen müssten auch
Radfahrer immer rechnen. Ebenso gehören eine erhöhte Bremsbereitschaft in unübersichtlichen Situationen und ein
regelmäßiger Check des Fahrrads zum Selbstschutzprogramm.
Vor dem Start einmal die Bremsen kräftig anziehen, lautet die Empfehlung des ADFC-Technikexperten Andreas Oehler.
»Bowdenzüge halten nicht ewig.«
Es sei besser, vor der Fahrt einen gerissenen Zug zu ersetzen, als dessen
Versagen erst bei einer Vollbremsung zu bemerken. Auch die Kette sollte fest gespannt sein. Rutscht sie vom Ritzel, fällt
bei Rädern mit Rücktritt eine wichtige Bremse aus. Mit rutschfesten Pedalen und fest montierten Lenkergriffen lässt sich
ein Fahrrad ebenfalls sicherer handhaben - und natürlich gehört eine funktionierende Beleuchtung ans Rad.
»Wer auf der Fahrbahn zu weit rechts fährt, verführt Autofahrer auch an engen Stellen zum Überholen,«
sagt Martin Jobst. Der Radverkehrsexperte empfiehlt einen Abstand von etwa einem Meter zum Fahrbahnrand und zu parkenden
Autos. So könne das Risiko verringert werden, von einer sich plötzlich öffnenden Autotür gestoppt zu werden. Passiert es
doch, »ist es nicht immer möglich, noch auszuweichen«
, so Andreas Oehler. Durch eine gezielte
Vollbremsung könne der Aufprall und dessen Folgen deutlich verringert werden. »Entscheidend bei einer Vollbremsung
ist die Vorderbremse«
, sagt er. Die hintere Bremse spiele nur eine untergeordnete Rolle, weil beim starken
Bremsen das Hinterrad entlastet wird.
Wer regelmäßig Vollbremsungen übt, beherrscht sie in gefährlichen Situationen reflexartig. Bei etwa zehn
Stundenkilometern sei es relativ unkritisch, einmal bewusst und herzhaft in die Bremsen zu greifen, erklärt Experte Oehler.
Vor einer Vollbremsung sollten Radfahrer auf dem Sattel weit nach hinten rücken und sich mit nicht ganz durchgedrückten
Armen gut am Lenker abstützen. Wenn der Straßenbelag allerdings rutschig und glatt ist, sei es besser, erst die
Hinterradbremse zu benutzen. Oehler: »Ein ausbrechendes Hinterrad ist einfacher zu handhaben als ein rutschendes
Vorderrad.«
Das ADFC-Magazin Radwelt liefert zahlreiche Tipps, Trends und Infos rund ums Radfahren. Die Radwelt erscheint alle zwei Monate und ist im ADFC-Mitgliedsbeitrag enthalten. Informationen zur Mitgliedschaft gibt es beim ADFC, Postfach 107747, 28077 Bremen, Infoline: 0421/34629-0, E-Mail: kontakt@adfc.de oder im Internet unter www.adfc.de.
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