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Nabendynamos

Die Fahrradbeleuchtung ist eine leidige Sache. So dürfen Rennräder (unter 11 kg) eine batteriebetriebene Beleuchtung verwenden, bei normalen Fahrräder muß es aber ein Dynamo sein. Bislang war die Beleuchtung auf eine Spannung von 6 Volt und eine Leistung von 3 Watt begrenzt, inzwischen erlaubt die StVZO auch bessere Halogenlampen.

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Herkömlicher Seitenläuferdynamo

Ältere Fahrräder sind oft mit einem Seitenläuferdynamo ausgestattet, bei dem eine Reibrolle, mechanisch schaltbar, auf den Reifenmantel gedrückt wird. Solche Dynamos haben eine Reihe von Nachteilen: Die Reibrolle unterliegt einem Schlupf, der sich besonders bei Nässe bemerkbar macht, teilweise bis zum Totalausfall der Lichtanlage. Besonders Seitenläuferdynamos aus dem unteren Preissegment, sind außerdem sehr laut. Das jaulende Geräuch macht sich insbesondere beim schnellen Fahren bemerkbar. Das Ergebnis ist oft, dass der Dynamo garnicht erst angeschalten wird. Besonders Jugendliche fahren einfach im Dunkeln oder Halbdunkeln ohne Licht.

Größtenteils illegal, aber auch oft verwendet, wird eine Batteriebeleuchtung. Auch hier überwiegen die Nachteile. Man muß ständig daran denken die Akkus aufzuladen, die auch nicht sehr lange halten und dann auch noch im unpassendsten Moment (z.B. bei Kälte im Winter) den Geist aufgeben.

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Moderner Nabendynamo

Inzwischen gibt es für diese Probleme eine einfache Lösung, die in fast allen neueren Fahrräder (man sollte beim Kauf darauf achten) standardmäßig verbaut wird: der Nabendynamo. Der Nabendynamo sitzt in der Nabe des Vorderrades und erzeugt direkt durch in der Nabe befindliche Magnete den Strom. Da der Dynamo ständig Strom erzeugt, wird das Licht über einen Schalter (üblicherweise am Vorderlicht) geschalten. Ein Nabendynamo ist allwettertauglich und arbeitet geräuschlos. Die beiden Nachteile seien auch verraten: So einfach wie einen Seitenläuferdynamo kann man den Nabendynamo nicht einbauen oder wechseln. Und: Bei sehr langsamen Fahren (Schrittgeschwindigkeit unter 8 km/h) flackert das Licht durch die niedrige Frequenz des erzeugten Wechselstroms.

Umbauten an älteren Fahrrädern macht z.B. »Fahrrad-Wehner« in der Stuttgarter Allee. Ein Nabendynamo mit Einbau ins Vorderrad (kürzere Speichen sind notwendig) und ein neues lichtstärkeres Halogen-Vorderlicht (mit Schalter für den Dynamo) kosten ca. 100 Euro.

Lutz Rodenhauser
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