Mitten im Leben
Heim für behinderte Kinder und Jugendliche am Kirschberg eröffnet
»Nicht an den Rand der Gesellschaft gedrängt, sondern mitten drin im Leben«
, seien nunmehr die neuen
Nutzer des Wohnheims für geistig und sehbehinderte Kinder und Jugendliche »Am Kirschberg«
, so die Worte
von Bürgermeister Prof. Thomas Fabian zur Eröffnungsveranstaltung am 26. November vergangenen Jahres. Als Ersatzneubau für
das Miltitzer Martinheim und das Wladimir-Filatow-Heim, welche nun zur Schließung anstehen, war es konzipiert, aber:
»Eigentlich ist der Name Ersatz nicht richtig. Es ist kein Ersatz. Es ist ein Fortschritt«
, lobt Fabian die
2,16 Millionen teure Einrichtung. Die Stadt Leipzig hätte sich dabei mit 419.000 Euro an der Investitionssumme für
Baukörper und Freifläche beteiligt und wieder einmal bewiesen, wie sehr ihr der Standort Grünau am Herzen läge.
Bereits Mitte der 90-er Jahre entstand die Planung für das nun bezogene Heim. »Die letzten Abläufe «
,
erzählt Dr. Margret Koczulla, »waren jedoch so heftig, dass ein regelrechtes Krisenmanagement nötig war. Im Sommer
hatten wir wirklich extreme Schwierigkeiten, so dass die Übergabe nicht wie geplant stattfinden konnte.«
Welche
das genau waren, verrät die Leiterin des Städtischen Eigenbetriebs Behindertenhilfe zwar nicht, nur so viel: »Wir
freuen uns, dass wir heute trotzdem nach nur 14-monatiger Bauzeit die Einrichtung eröffnen und zu einer ersten Besichtigung
der Räumlichkeiten einladen können.«
Bevor es jedoch so weit war, warteten die Kleinen unter den neuen Bewohnern Dr. Koczulla traditionell mit Brot und Salz auf. Dazu gab es ein kleines Ständchen und ein 15-minütiges Unterhaltungsprogramm für die zahlreich mitsamt Blumen und Geschenken erschienenen Gäste und Gratulanten. Danach konnte, wer wollte eine Führung durch das farbenfrohe Gebäude unternehmen, welches Platz für insgesamt 32 Kinder und Jugendliche bietet. Der Flachbau ist gegliedert in vier Wohngruppen, welche jeweils aus einem gemeinsamen Wohn- und Esszimmer, einem Sanitärbereich sowie liebevoll eingerichteten Einzel- und Doppelzimmern besteht.
Damit bietet das Wohnheim optimale Wohn-, Lern- und Förderbedingungen und hat die besten Voraussetzungen dafür, dass die drei Wünsche, die Prof. Fabian sowohl den Betreibern, als auch den Bewohnern und deren Angehörigen mit auf den Weg gab, in Erfüllung gehen können: Sie sollen sich wohl fühlen, genügend Kraft schöpfen können und die Zuversicht für ihre Aufgaben nie verlieren.
kmn