»... und dann wurde ich Hockey-Trainer«
Interview mit zwei Trainern des Hockey Club Lindenau Grünau
Nicht vielen ist Hockey ein Begriff - der Teamsport auf dem Kunstrasen. Ich, Nicole Nelling, Praktikantin des
»Grün-As« , habe mich für Sie mit Feldhockey beschäftigt und dafür zwei Trainer des Hockey Club Lindenau
Grünau (HCLG) getroffen. Eric Riedel und Christoph Elste verrieten mir viel Interessantes über ihr Leben und ihr
sportliches Hobby.
Nicole Nelling Wie seid ihr eigentlich zum Hockey gekommen?
Christoph Elste Mein Bruder war schon vor mir Mitglied in einem Verein. Er hat mich einige Male mitgenommen. Dann haben
wir beide Hockey und Handball gespielt. Aus Zeitgründen musste ich mich zwischen beiden entscheiden und wählte das Hockey.
Ich war 22 Jahre lang Spieler und bin jetzt Trainer. Ich vermisse es zu spielen, aber ich hatte vor drei Jahren einen
schweren Unfall beim Fußball. Im Alter von 29 Jahren brach ich mir die Hüfte. Heute kann ich wieder Fahrrad fahren und
leichten Sport treiben, doch Hockey ist einfach nicht mehr drin. Dafür ist es schön zu sehen, wie sich die Mannschaft
entwickelt. Stolz macht mich auch der Erfolg, der in Spielen gegen andere Vereine sichtbar wird. Doch Erfolg ist nur eines
von vielen Zielen des HCLG. Vor allem Spaß und Fitness sind positive Grundsätze des Vereins.
Eric Riedel Bei mir begann es erst einmal damit, dass ich mit sechs Jahren durch eine Kinderveranstaltung mit dem
Hockey angefangen habe und jetzt seit 14 Jahren selbst spiele. Ich fragte Christoph Elste, ob ich denn auch trainieren
dürfte. Er stimmte zu und übergab mir das Kindertraining. Das hat mir auch großen Spaß gemacht, aber mit Beginn meines
Abiturs musste ich die Kleinen wegen fehlender Zeit wieder abgeben. Vor einem Jahr wurde dann ein Trainerplatz frei, den
ich bis heute immer noch besetze. Ich trainiere die männliche Jugend A und B - das sind die 14-18-Jährigen. Es war eine
große Umstellung vom Kindertraining zum durchgeplanten Trainingsplan der Jugendlichen. Durch Seminare wird mein Fachwissen
aber mehr und mehr gefestigt.
Nicole Nelling Was macht ihr als Trainer?
Christoph Elste Ich kümmere mich um das Organisatorische, um die Hockey AGs in den Schulen und um die
Kindergartengruppen. Denn auch für die kleinen Kinder ist es wichtig, etwas Sport zu machen und sich bewegen zu lernen. Ich
leite auch die Probetrainings, die für Jung und Alt möglich sind.
Nicole Nelling Eric, was ist so besonders am Hockey?
Eric Riedel Aus Spielersicht muss ich sagen, dass Hockey eine kreative Sportart ist, die für mich einen besonderen
Charme hat. Es ist ein Teamsport, in dem Geschicklichkeit gefragt ist. Mich reizt besonders die Technik beim Hockey.
Deswegen übernehme ich beim Training die Vermittlung der Grundlagen, der Taktik und natürlich der Technik. Mein Co-Trainer
Denis Knauer übernimmt den Teil der Ausdauer, der Kraft und der Athletik. So produzieren wir ein optimales
Trainingsergebnis, das Spaß macht und Erfolge bringt. Aus der Trainersicht ist es toll, Talente zu formen und Fortschritte
zu sehen.
Nicole Nelling Nicht vielen Leuten ist Hockey bekannt. Warum könnte das
so sein?
Christoph Elste Ich weiß es nicht, die meisten Leute denken bei Hockey an Eis- oder Uni-Hockey. Denn Letzteres wird
auch in den Schulen gespielt. Feldhockey weicht davon ab. Wir versuchen, gegen diese Unkenntnis zum Beispiel mit
Veranstaltungen auf unserem Platz anzukämpfen.
Nicole Nelling Was denkt ihr muss man mitbringen, um Trainer zu sein?
Der Verein ist 1992 aus »Empor-Lindenau« entstanden. 1991 sammelte die Erste Herrenmannschaft
Erfahrungen in der 1. Bundesliga - damals noch unter dem Namen SV Lindenau 1848. Aufgrund fehlender Kunstrasenpraxis konnte
die Klasse leider nicht gehalten werden. Schon in den darauf folgenden Jahren spielte das Team immer wieder abwechselnd 2.
Bundesliga oder an der Spitze der Regionalliga. Diese Mannschaften gehören zu den Stärksten in den neuen
Bundesländern.
Eric Riedel Auf jeden Fall muss man Fachwissen und Engagement vorweisen können. Man sollte Vorbild sein. Mir persönlich
ist es wichtig, eine Mischung aus einer Autoritätsperson und einem Kumpel zu sein.
Nicole Nelling Wo spielst du am liebsten, in der Halle oder auf dem Feld?
Eric Riedel Beides hat Vorund Nachteile. Es ist auf jeden Fall toll, dass man im Winter in der Halle Hockey spielen
kann. In der Halle ist das Spiel schneller. Da der Ball (außer beim Torschuss) nicht vom Boden abheben darf, muss man
taktischer agieren.
Nicole Nelling Ich bedanke mich für das interessante Gespräch und wünsche
euch noch total viel Erfolg beim Spielen und Trainieren.
Vielleicht habt ihr zu einem Probetraining Lust und werdet schon bald ein erfolgreicher Hockeyspieler. Viele haben es
schon geschafft. Im HCLG wird höherklassig gespielt - Regionalliga aber auch schon 1. und 2. Bundesliga. Hiermit ist Jeder
herzlich eingeladen, ein Probetraining beim HCLG zu besuchen. Wir befinden uns in der Straße am Park 5. Unser Hockeyplatz
aus Kunstrasen, den es nur zweimal in Leipzig gibt, ist also gleich neben der Robert-Koch-Klinik zu finden. Ihr könnt euch
über die Trainingszeiten auf www.hclg-leipzig.de informieren.
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