Löcher als Chance
Städtisch wohnen - naturnah leben in Grünau
Mit diesem Thema setzten sich zirka 30 Grünauer/-innen und Grünauer Akteure am 12. September im KOMM-Haus auseinander.
Sie waren einer Einladung der Agendagruppe Grünau, des KOMM e.V. und der VHS Leipzig gefolgt. Im Mittelpunkt standen die
Thesen, die Prof. Meyer-Miethke, Architekturprofessor an der HTWK Leipzig und Grünau-Kenner in seinem Impulsreferat
entwickelte: Die »Platte«
hat als Wohnform ihre Berechtigung.
Deshalb muss die Qualität von Grünau gesichert werden. Außenraum und Innenraum müssen organisatorisch verbunden werden, beide müssen zueinander in Beziehung stehen. Dies schließt das Recht auf private Nutzung ein (zum Beispiel Mietergärten). Einen Mix an Architekturformen in Grünau herstellen, integrative Projekte mit alternativen Wohnformen umsetzen. Verschiedene Wohnformen geben sich gegenseitig Qualität, bieten Möglichkeiten für unterschiedliche Wohnbedürfnisse und wirken dadurch einer Segregation (Entmischung von Bevölkerungsgruppen) entgegen.
Die Ziele sind gemischte Viertel mit einer Vielfalt des Wohnens und des Grüns. Durch den Abriss von Wohngebäuden sind in
Grünau »Löcher«
entstanden. Diese »Löcher«
bieten die Chance ein System von Stadt zu
entwickeln mit Parks und Landschaft, mit einem Wechsel von freien Flächen und kompakten Kernen, mit Kleinteiligkeit und
Rückzugsmöglichkeiten auch im »Grün«
, mit der Zuordnung von Verantwortlichkeiten. Es geht um die
Entwicklung des Stadtteils Grünau zu einem Stadtorganismus.
Bei dem anschließenden Rundgang im WK 8 - vorbei an ungenutzten Abrissflächen mit Rasen - besichtigten die Teilnehmer/ -innen die Mietergärten der Lipsia sowie den, mit Fördermitteln gestalteten Schulhof der 78. Grundschule.
Im 3. Teil des Workshops wurden dann die Thesen Meyer-Miethkes durch Ideen ergänzt. Die Ergebnisse fließen in das
derzeit zu erstellende Stadtteilprofil ein, das in einem Forum im November vorgestellt werden soll. Das Stadtteilprofil ist
Teil der vom Dezernat Stadtentwicklung und Bau erstellten »Entwicklungsstrategie Grünau 2020«
.