Grün-As

Neuer Versuch

Bebauungsplan für den Kulkwitzer See

Liebe Freunde des Kulkwitzer Sees, das Stadtplanungsamt hat einen neuen Versuch unternommen, einen Bebauungsplan (B-Plan) zu erstellen, um den Tourismus am Kulkwitzer See zu Lasten der Grünauer Bürger und der Umwelt massiv zu fördern.

Tourismusförderung im Sinne der Stadtplaner heißt, dass den Grünauern der Zugang zum See auf der Grünauer Seite weiter eingeschränkt wird. Sie werden damit zunehmend gezwungen, in ihre Autos zu steigen und zu weiter entfernt liegenden Seen zu fahren, um sich in intakter Natur zu erholen. Statt umweltfreundlicher Stadt der kurzen Wege, setzt die Verwaltung auf lange Autofahrten, die die Umwelt belasten. Die Grünauer geben am See einfach nicht genug Geld aus. Deshalb sollen mehr Ferntouristen herangeholt werden. Lebensqualität in Grünau wird dem Geschäft geopfert. Derartige Versuche waren zuletzt 2005 am Widerstand der Grünauer gescheitert.

Wenn das umgesetzt würde, was in diesem B-Plan steht, würde aus dem NAH-erholungszentrum Kulkwitzer See ein Tourismus-Zentrum mit Tagungszentrum, mehreren Hotels und vielen Ferienhäusern. NAH-erholung für Touristen, nicht mehr in erster Linie für die Anwohner. Beunruhigend finden wir auch, dass auch in 2009 weder die Tauchschule Delphin, noch die Gaststätte »Seeblick« oder der Bootsverleih, noch die anderen kleinen Einrichtungen mit Bestandsschutz ausgewiesen sind. Sie sind lt. B-Plan nicht planungsrelevant.

Einsprüche aus dem Jahr 2005 wurden nicht vollumfänglich beachtet. Wir werden auch diesmal wieder eine »Kulki-Welle« starten und die Grünauer zum Widerstand gegen diesen Irrsinn aufrufen. Dafür ist jegliche Unterstützung willkommen. Am 9.2. berät der Stadtbezirksbeirat unter Ausschluss der Öffentlichkeit das erste Mal über diesen Plan. Wir fordern den Stadtbezirksbeirat auf, diesen bürgerfeindlichen B-Plan zurückzuweisen.

Dr. Leonhard Kasek, Nabu, Regionalverband Leipzig
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