Grün-As

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser, im Sommer ereilt mich immer wieder eine sonderbare Erkenntnis - nämlich die, dass sich die Welt unabdingbar weiterdreht - egal an welchem Ort man sich gerade befindet. Geballte Informationen lassen gewisse Geschehnisse wie im Zeitraffer erscheinen, die man sonst peau à peau aufgenommen und wahrgenommen hätte. Wie zum Beispiel jene Entwicklung um den Kulkwitzer See.

Dass die Stadt einen neuen Versuch unternimmt, ihre Vorstellung von Bebauung im Naherholungsgebiet des Leipziger Westens vorzustellen und natürlich auch durchzubringen, war zwar keine Neuigkeit. Auch nicht, dass sich dagegen Widerstand seitens einiger Anwohner, Seefreunde und Naturliebhaber formieren würde. Wohl aber, dass ein gemeinsames Ziel noch lange nicht bedeutet, dass alle an einem Strang ziehen. Während auf Markranstädter Seite die Bürger unter dem Namen »Pro Kulki - kontra Bebauungsplan - Bürger für Markranstädt« in Stellung gehen, kämpfen auf Grünauer Flur mittlerweile verschiedene Interessengemeinschaften für die gute Sache. Die IG See und die IG Kulkwitzer See - wenn das mal nicht eine zu viel ist...

Es gibt aber auch noch andere Themen, die - wenn auch nicht ganz Grünau - so doch Teile der Bewohnerschaft in Aufruhr versetzen. So sorgt der geplante Abriss der Unitas-Blöcke in der Basteistraße 10 bis 16 bei den dortigen Mietern für Unmut. Mehr dazu erfahren Sie im September. Wenn in Grünau gebaut wird, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um einen Discountmarkt handelt und richtig: Am Ratzelbogen kann zukünftig großflächiger eingekauft werden. Über Sinn und Unsinn der sich mehrenden Kaufhallen kann man ohnehin schon trefflich streiten. Darüber können Sie sich in unserer nächsten Online-Ausgabe und im September-Heft informieren.

Was ist sonst noch geschehen? Ein Teil von Grünau Nord wird noch einmal gebeten, den Stadtrat zu wählen. In insgesamt fünf Wahllokalen muss es im Juni zu Pannen gekommen sein, die einen erneuten Urnengang am 27. September nötig machen. Ob das der Partei, die das Wahlergebnis angefochten hatte, den erhofften Erfolg verschafft, darf bezweifelt und muss gehofft werden. Apropos Wahl: Auch in diesem Monat steht eine an - für alle Sachsen. Doch auch wenn wir dieses Mal auf eine ausführliche Vorstellung der Kandidaten verzichtet haben, möchte ich Sie hiermit bitten, Ihre Kreuzchen am Wahltag zu machen.

Ihre Klaudia Naceur
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