Hartmut Nikelski ist tot
Der Altpfarrer der katholischen Gemeinde Sankt Martin, Hartmut Nikelski, ist nur wenige Monate nach seinem Eintritt in den Ruhestand im Alter von 68 Jahren verstorben. Noch im Juni wurde Nikelski, der die Geschicke der Gemeinde seit deren Bestehen fast 25 Jahre geleitet hatte, mit einem großen Fest verabschiedet. Am 17. November des vergangenen Jahres starb der gesundheitlich angeschlagene Pfarrer in den Räumen seiner Lindenauer Priestergemeinschaft. Zehn Tage darauf wurde er unter großer Anteilnahme in Lindenau zu Grabe getragen.
Sein Nachfolger in Grünau, Pfarrer Eberhard Thieme, schreibt dazu im Leitwort einer Festschrift: »Damit kann
sich nun leider nicht das ereignen, was ich mir so sehr gewünscht hatte: Dass wir beide, Alt-Pfarrer und Neu-Pfarrer, das
25. Kirchweihjubiläum gemeinsam mit der Sankt-Martins-Gemeinde feiern können.«
Nikelski galt als ruhiger und umsichtiger Pfarrer, der seinen Gemeindemitgliedern viele Freiheiten und Eigeninitiative einräumte. Obwohl er Aufsehen um seine Person vermied und gern im Hintergrund blieb, scheute er sich nicht vor konsequenten Entscheidungen. Seit Gemeindegründung im September 1984 war Nikelski in Grünau - sein Pfarrauftrag ist älter als das Kirchenhaus.
Länger als dieses letzte Amt dauerte nur seine Mitgliedschaft im Oratorium des Heiligen Philipp Neri in Lindenau (seit 1968). Seine Leipziger Zeit begann mit Kaplansstellen in Liebfrauen und Böhlitz-Ehrenberg. Zuvor war Nikelski Kaplan in Schwedt/Oder, nachdem er am 26. Juni 1966 in Berlin zum Priester geweiht worden war. Hartmut Nikelski stammte aus Greifswald. Dort wurde er am 9. Oktober 1941 geboren und dort verlebte er seine Kindheit.
Reinhard Franke