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Allianz Kinderhilfsfond übergibt Spende an blinde und sehbehinderte Kinder

Wenn es wieder klingelt...

... dann wird in der Wladimir-Filatow-Schule am Kirschberg Goalball gespielt. In der Einrichtung für blinde und sehbehinderte Kinder und Jugendliche ist diese Sportart mehr als eine bloße Freizeitbeschäftigung, sondern bildet einen wesentlichen Bestandteil der Schul aktivität und ermöglicht den Jugendlichen vielfältige Chancen der Weiterentwicklung und persönlichen Bestätigung. Im Frühjahr 2011 errang das Team der 10- bis 13-Jährigen sogar den Titel Ostdeutscher Jugendmeister und das obwohl die Trainingsbedingungen in der schuleigenen Turnhalle bislang eher primitiv waren.

Statt der standardisierten neun Meter breiten und 1,30 Meter hohen Tore mussten beispielsweise einfache Bänke herhalten - ein Zustand, der Dank des Engagements eines Grünauer Allianz-Vertreters nun der Vergangenheit angehört. »Es war purer Zufall, dass ich vom Herzenswunsch der Schüler nach professionellen Toren erfuhr. Den Trainer Herrn Thomas kenne ich schon seit längerer Zeit von meiner Tätigkeit als Versicherungsvertreter. Irgendwie kamen wir bei einem Gespräch auf die fehlenden Tore und mir kam die Idee, bei unserem Hilfsfond mal nachzufragen, ob die Möglichkeit einer Spende besteht«, erzählt Franke - ein junger, sympathischer Mann - von dem Moment, der die sportlichen Aktivitäten der Filatow-Schüler entscheidend vereinfachen sollte. Kinderhilfsfond-Geschäftsführer Ulrich Fuchs musste nicht lange von der Spende über rund 2.100 Euro überzeugt werden und so fanden bereits im Juni die riesigen Tore ihren Platz am Grünauer Förderzentrum.

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Riesentore für Goalball

Feierlich übergeben wurden sie allerdings erst im neuen Schuljahr am 22. September. »Bis vor einem halben Jahr wusste ich noch nicht einmal, was Goalball ist«, gab Ulrich Fuchs an diesem Tage unumwunden zu. Und damit stand er sicher nicht alleine da. Wohl die Wenigsten, die keinen Kontakt zu sehbehinderten Menschen haben, können sich unter dem Begriff etwas vorstellen. Das Präsentationstraining der sichtlich aufgeregten, aber auch stolzen Mädchen und Jungen beeindruckte und faszinierte zugleich: Dabei postieren sich die drei Spieler einer Mannschaft jeweils vor ihrem Tor, das die gesamte Breite des Spielfeldes einnimmt. Dieses hat die Größe eines Volleyballfeldes. Ziel ist es, den Ball ins gegnerische Tor zu bringen. Dabei orientieren sich die Spieler allein am Klang des Balles, der im Innern mit Glöckchen versehen ist. Damit alle Beteiligten die gleichen Voraussetzungen haben, wird mit einer sogenannten Dunkelbrille gespielt.

Dass das leichter klingt, als es letztlich ist - davon konnten sich die Gäste am Tag der Übergabe selbst überzeugen. Kurzerhand wurden zwei Freiwillige mittels Brille ihrer Sehkraft beraubt, bekamen Schützer an Knie und Ellenbogen und durften nach Einweisung durch die Profis ihre akustischen sowie sportlichen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Danach dürfte sich deren Respekt für die Kinder und Jugendlichen der Filatow-Schule noch um einiges gesteigert haben. Die insgesamt 13 Goalball-Aktiven konnten sich aber nicht nur an den lang herbei gesehnten Toren und der aufrichtigen Achtung ihrer sportlichen Erfolge erfreuen. Neben einem zusätzlichen Klingelball von der Grünauer Allianz-Vertretung, hatte Ulrich Fuchs noch eine weitere Überraschung parat: Eintrittskarten für den Freizeitpark Belantis zauberten ein breites Lachen auf ihre Gesichter und verursachten wahre Begeisterungsstürme.

Begeistert zeigte sich auch Roman Schulz, Sprecher der Sächsischen Bildungsagentur: »Ich freue mich besonders darüber, dass dieses Mal eine Förderschule in die Gunst einer solchen Spende gekommen ist. Der Bildungsagentur liegen solche Schulen ganz besonders am Herzen.«

kmn
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