Ehrendes Gedenken
Linke putzt mit Vertretern der 94. MS »Stolpersteine«
Am 9. November jährte sich der Tag, an dem 1938 die Nationalsozialisten mit der Ermordung, Vertreibung und Deportation der jüdischen Mitbürgerinnen und
Mitbürger begannen. Damit diese men schenverachtenden Ereignisse nie des Vergessens anheim gegeben werden, fand an diesem Tag auch in Leipzig die Aktion
»Stolpersteine«
statt. Viele Bürgerinnen und Bürger machten sich auf, das Unrecht und die Verbrechen sichtbar zu machen, indem sie die
in Leipzig verlegten Stolpersteine putzten und reinigten. An dieser Aktion nahmen auch Mitglieder des Ortsverbandes Grünau-West der Partei »Die
Linke«
teil.
Vor dem Haus Gohliser Straße 18 säuberten die Teilnehmer zwei Stolpersteine, die dem jüdischen Ehepaar Max und Hildegard Sichel gewidmet sind. Beide wurden im Jahr 1942 nach Auschwitz deportiert. Max Sichel war 45 Jahre alt, seine Frau Hildegard gerade einmal 31 Jahre. Nur beider Sohn Bernd überlebte das Grauen des Faschismus. Die Stolpersteine, eingelassen mit den Inschriften auf einer Messingtafel, setzte der Künstler Gunter Demnig. Mittlerweile befinden sich viele dieser mahnenden und nachdenklich machenden Steine nicht nur in ganz Deutschland, sondern zum Beispiel auch in Österreich, Frankreich oder in Ungarn.
Beeindruckend war an dieser Gedenkveranstaltung noch etwas anderes. Auch Pädagogen und Schülerinnen der 94. Mittelschule beteiligten sich an der Aktion zur Säuberung der Steine. Ruhig und eindringlich und mit viel Einfühlungsvermögen erklärte eine der Lehrerinnen Zusammenhänge zur Geschichte und stellte Bezüge zur Gegenwart her. Die Schülerinnen hatten sich bereits im Vorfeld mit der Thematik dieses dunkelsten Kapitels deutscher Geschichte beschäftigt. Das erschütternde Schicksal der Familie Sichel hatte auch sie sehr berührt. Sie legten Blumen nieder und verharrten wie wir in ehrendem Schweigen und Gedenken.
Die Stolpersteine sollten künftig noch mehr Menschen zum Nachdenken anregen und uns allen Mahnung sein.
Im Namen aller Teilnehmer