Grün-As

Gutburg bringt die Platte zum Klingen

»Zimmerkonzerte« begeistern Publikum

»Wir waren alle so doll aufgeregt vorher«, meint Grit Sappok, als sie am Abend des 20. April im 2. Stock der Ringstraße 105 die ersten Besucher empfängt. Kleine Gäste bekommen von der Gutburg-Teamleiterin ein Bonbon, die älteren können erst einmal einen Rundgang durch die Wohnung machen oder gleich Platz nehmen. Denn die frisch sanierten Räumlichkeiten des größten Grünauer Vermieters haben sich mit allerhand Technik für die Interpreten und Sitzmobiliar für das Publikum in kleine Konzertzimmer verwandelt, in denen es abwechselnd swingt, groovt, jazzt und loopt.

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Zimmerkonzert

Insgesamt fünf Wohnungen hat der Gutburg Mieterservice für die außergewöhnliche Veranstaltung vorbereitet. Zugegebenermaßen nicht ganz uneigennützig, denn wie nebenbei können sich potenzielle Mieter auf diesem Wege über Sanierungs- und Umbaumöglichkeiten sowie neue Wohnraumkonzepte des Unternehmens informieren. Ein musikalischer Tag der offenen Tür sozusagen, der von den kulturhungrigen Grünauern gern angenommen wurde. Geboten wurde reinster Hör- Genuss von Leipziger Künstlern, die zwar den meisten nicht bekannt gewesen sein dürften, aber hierzulande als Geheimtipp gelten.

Im Wohnzimmer, in dem Grit Sappok nach einer Stunde nicht mehr ganz so aufgeregt ist, lädt beispielsweise Cathleen Taubert mit ihrer One-Woman-Band zum Träumen ein. Wunderschöne Balladen, spontan eingestreute Kinderlieder für die Jüngsten - der sanften Stimme von »Deep blue voices« vermag keiner zu widerstehen. Nebenan swingt das Duo Feuertraum mit Ute Eisenhut und Graham Welsh - auch dieses Zimmer ist bis auf den letzten Platz gefüllt - vornehmlich mit älterem Publikum. Unter dem Dach legt derweil DJane Jazzmina in einer lustig bunten, aber unsanierten Wohnung auf. Ein Lob an den Veranstalter - Darbietung und jeweiliges Ambiente passen erstaunlich gut zusammen.

Lora Kostina und Mareike Schütz hört man bereits aus dem offenen Fenster der Maisonettewohnung im Nachbarhaus. In der oberen Etage des 170 Quadratmeter großen Appartements geben sie Evergreens und Operettenmelodien zum Besten. Darunter staunen die Besucher nicht schlecht, als Maria Schüritz mit einfachsten Mitteln und einem simplen Techniktrick voluminöse Musik fabriziert und wollen sich so gar nicht mit der halbstündigen Pause abfinden.

Bis 21 Uhr dauern die Spielräume-Konzerte, an dessen Ende alle unisono glücklich sind: »Das war so schön«, begeistert sich eine ältere Besucherin, bevor sie ihren Heimweg antritt. Auch von Grit Sappok fällt die Anspannung allmählich ab: »Wir freuen uns sehr, dass alles geklappt hat und dass so viele Grünauer gekommen sind. Die Mühe hat sich gelohnt«.

kmn
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