Grün-As

Tag des offenen Denkmals

Auf seine mehr als 15 000 Denkmale ist Leipzig stolz. Und auch darauf, dass seit 1990 enorm viel Sachverstand, Geld und privates Engagement in Wiederaufbau und Pflege dieser Objekte geflossen sind. Am 9. September öffnen Eigentümer wieder historische Bauten für Leipzigerinnen und Leipziger und laden zu Besichtigungen ein. Damit beteiligt sich die Stadt zum 20. Mal am bundesweiten Tag des offenen Denkmals.

2012 verständigte sich die Stiftung Denkmalschutz als Ausrichter auf das Thema »Holz« - ein Baustoff, der in Kunst, Architektur und Handwerk seit Menschengedenken eingesetzt wird. So hat Leipzig sich besonders auf Bauwerke konzentriert, in denen Holz in Größenordnungen sichtbar verbaut worden ist, beispielsweise in der Villa Schröder, Goldschmidtstraße 31. »Die Villa gehört zu den anspruchsvollsten Leipziger Privatbauten des Historismus«, erklärt Norbert Baron, Abteilungsleiter im Amt für Bauordnung und Denkmalpflege.

»Hier wie auch im benachbarten ehemaligen Verlagshaus Peters, Talstraße 10, ist die prächtige originale Holzvertäfelung bestehen geblieben. Wichtige hölzerne Ausstattungen zeigen wir in diesem Jahr auch in vielen Kirchen, so u.a. in der Lutherkirche, in der der Denkmalstag 11 Uhr von Oberbürgermeister Burkhard Jung eröffnet wird«, so Baron. Er empfiehlt auch einen Blick zu den kürzlich restaurierten Epitaphien aus der Universitätskirche St. Pauli. Wie kunstvoll Holz hier verarbeitet worden ist, zeigen fachkundige Führungen in der Kunstsammlung der Uni-Kustodie, Hainstraße 11.

Im Erich-Zeigner-Haus, Zschochersche Straße 21, kann man sich die Wohnung des ehemaligen Oberbürgermeisters von Leipzig Erich Zeigner (1886-1949) und sächsischen Ministerpräsidenten von 1923 mit Arbeitszimmer, Bibliothek und Musikzimmer im Originalzustand mit Originalmöbeln ansehen. Führungen gibt es 10, 11.30, 13, 14 und 15 Uhr durch Dr. Manfred Hötzel und Raimund Grafe.

Nicht weit davon, in der Industriestraße 85-95, kann die Konsum-Zentrale besichtigt werden. Sie wurde von 1930-33 durch den Hamburger Architekten Fritz Höger erbaut. Die Inneneinrichtung des Gebäudes ist im Originalzustand erhalten. Führungen gibt es von 10 bis 17 Uhr durch Mitarbeiter des Konsum Leipzig.

Der Plagwitzer Friedhof, Stockmannstraße 13, wurde 1885 angelegt als Plagwitz mit wachsender Einwohnerzahl zur selbstständigen Kirchgemeinde wurde. Mit seinem ca. 4,5 ha großen Areal befindet er sich eher versteckt zwischen Baumwollspinnerei und den Gleisanlagen am Bahnhof Plagwitz. Bezüge zum diesjährigen Thema Holz beim Tag des offenen Denkmals finden wir auf dem Plagwitzer Friedhof in vielfältiger Weise z.B. erinnern hinter der Friedhofskapelle 41 Grabkreuze aus Eichenholz an die Gefallenen der beiden Weltkriege.

Insgesamt 60 Veranstaltungen offeriert die Stadt am 9. September. »Der Tag hat sich in Leipzig mit über 14 000 Gästen 2011 so richtig etabliert, zählte in den Anfangsjahren nur etwa 2 500 Besucher«, weiß Baron. Die Leipziger Orte fasst ein Heft zusammen, das im Neuen Rathaus, in Bürgerämtern und im Stadtbüro, Katharinenstraße 2, ausliegt und unter www.leipzig.de/kultur zu finden ist.

Info: Stadt Leipzig
Weiter>>>
Karte