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Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Ohne Genehmigung

Terrasse am Roten Haus muss zurückgebaut werden

Was sich in der spätherbstlichen Sonne des vergangenen Jahres außerordentlich gut ausmachte und für Gäste des Roten Hauses durchaus ein Plus an Aufenthaltsqualität darstellte, hatte jedoch ein amtliches Nachspiel.

Die Terrasse des Lokals am Kulkwitzer See war ohne Genehmigung stufenweise bis zum Ufer erweitert worden und muss nun nach einem Bescheid der zuständigen Unteren Wasserbehörde wieder zurückgebaut werden. Dies brachte eine Anfrage zur Juli-Ratsversammlung der Linken-Stadträtin Ilse Lauter zu Tage.

Für die einen war die Freisitzerweiterung eine deutliche optische Verbesserung, für andere hingegen ein Verstoß gegen die Uferfreihaltung. Hinzu kam der Bebauungsplan, der die Fläche, die sich im Übrigen im Eigentum des Zweckverbandes beziehungsweise der Stadt Leipzig befindet, als öffentliche Grünfläche ausweist. Verschiedene Akteure bemühten sich deshalb um eine schnelle Klärung der Angelegenheit. Aus gutem Grund. So befürchteten sie bei Nichtahndung unkontrollierte weitere Baumaßnahmen.

Zwar hatte Seepächter und Verpächter des Roten Hauses Christian Conrad mit der Kenntnis um ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen ihn, eine nachträgliche Genehmigung beantragt. Diese wurde ihm nun aber verwehrt. Bis wann der Rückbau zu erfolgen hat, wurde durch das Amt für Umweltschutz noch nicht bekannt gegeben, aber Freisitzliebhaber können diese Saison sicher noch zum Sonnenbad in Ufernähe nutzen.

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Endlose Geschichte

Der Kulki und sein B-Plan

Es scheint eine schier endlose Geschichte zu sein. Der Kulkwitzer See benötigt dringend einen Bebauungsplan, um Handlungsziele und -spielräume abzustecken. Seit nunmehr beinah acht Jahren wird um ein Papier gerungen, welches sowohl dem Eigentümer und Pächter des Sees, die touristische Vermarktung erleichtert, als auch den Anwohnern, Anliegern und allen Liebhabern des Sees gerecht wird. Dass dies nicht ganz einfach war und ist, beweist allein schon die Zeitspanne, die dieses Unterfangen seither in Anspruch genommen hat.

Der erste Entwurf von 2005 wurde nach Protesten wieder zurückgenommen und überarbeitet - der zweite, welcher 2008 öffentlich gemacht wurde und 2009 verabschiedet werden sollte, wies jedoch die gleichen einstmals bemängelten Punkte wieder auf und wurde mit über 10.000 Unterschriften wieder in die Amtsstuben verbannt. Seither üben sich alle Interessierten in Geduld. Die öffentliche Auslegung wurde immer wieder verschoben, was laut Stadtplanungsamt in erster Linie an anderen Verfahren mit höherer Priorität gelegen habe.

Wie eine Anfrage in der Juli-Ratsversammlung ergab, soll es nun einen neuen Anlauf geben, an dessen Ende vielleicht der Bebauungsplan Nr. 232, wie er offiziell heißt, verabschiedet wird. Nach der Sommerpause soll zunächst die Beschlussvorlage zur öffentlichen Auslage des Planes erfolgen. Und dann geht alles seine bürokratische Tippel-Tappel-Tour...

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