Elster-Saale-Radweg
Grüne fordern: Stadt soll Bahnstrecke zwischen Großzschocher und Lausen im Sinne der Flächenbevorratung kaufen
Die Eisenbahnlinie von Leipzig-Plagwitz nach Lützen wurde am 1. September 1897 durch die Preußisch-Hessische Staatsbahn eröffnet. Später wurde die Strecke bis zum Bahnhof Pörsten (Rippach-Poserna) verlängert. Im Mai 1998 wurde der Reisezugverkehr eingestellt und die ganze Strecke im darauf folgenden Jahr stillgelegt und 2005 zum größeren Teil demontiert.
PRO Leipzig e.V., die Städte Lützen und Markranstädt, der Grüne Ring Leipzig sowie auch Teile der Stadtverwaltung Leipzig bemühten sich seit 1999 einen Kauf der Strecke zu erreichen und die Nutzung für die Weiterführung des Elster-Saale-Radweges (ESRW) auf oder entlang der alten Bahntrasse zu ermöglichen zu ermöglichen.
Nationale Radwanderwege auf oder entlang alter Bahntrassen sind bei den Radfahrern äußerst beliebt. Überhaupt sind Radreisen in den letzten Jahren immer beliebter geworden: So zählte Sachsen im Jahr 2009 auf dem Elberadweg 145000 Radreisende.
2009 baute die Stadt Markranstädt ein über sieben Kilometer langes Stück mit finanzieller Unterstützung des Grünen Ringes Leipzig und hat die letzte Lücke von 120 Metern auf seiner Gemarkung hin zur Stadt Leipzig im Jahr 2010 geschlossen.
Lützen baute ein fehlendes Stück in Höhe Ortslage Meuchen bis Landesgrenze ebenfalls im Jahr 2010. Bis zur Stadtgrenze von Leipzig wird der Elster-Saale-Radweg seit 2010 also vollständig auf der Trasse der alten Bahnlinie als touristischer Radweg geführt.
Heike König, Stadträtin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen erklärt zum Kaufverzicht des Alten Bahndammes zwischen Großzschocher und Lausen durch die Stadt Leipzig und dem damit einhergehenden Antrag der Fraktion auf Kauf der Flächen:
»Die alte Bahnstrecke zwischen Plagwitz und Lausen ist für einen vergleichsweise geringen finanziellen Aufwand zu kaufen, daher erscheint es mir absolut verantwortungslos, wenn die Stadt die Fehler
der vergangenen Jahre, denen sie eigentlich abschwören wollte, wiederholt.«
»Der Verzicht der Stadt Leipzig, den Kauf trotz eines endlich vorliegenden vergleichsweise guten Angebotes der DB auszuschlagen, ist völlig unverständlich.«
, führte die Stadträtin weiter
aus. »Und selbst wenn die Stadt vor dem Hintergrund der schwierigen Stadtfinanzen eine Realisierung des ESRW an dieser Stelle in den kommenden Jahren verwerfen müsste, wäre der heutige Kauf als
Flächenbevorratung von enormer Bedeutung und allemal wirtschaftlich.«
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat daher umgehend einen Antrag eingereicht, der die Verwaltung auffordert, sofort mit der Deutschen Bahn in Kontakt zu treten und den Kauf des alten Bahndammes in die Wege zu leiten.