Hipp, hipper, Greenow
Kommentar von Klaudia Naceur
Zwischen Juni und September wird es wieder kulturell im Stadtteil. So wie jedes Jahr.
So wie jedes Jahr? Nein. Diesmal wird es anders. Innovativer. Frischer. Hipper. Denn ein Jubiläum gibt eben oft Anlass und Raum, auf Altes zurück zu blicken und Neues voranzubringen.
Gegen kreative Ideen und kritisches Hinterfragen bestehender Angebote kann man weder etwas sagen noch haben. Letztendlich geht es ja darum, nicht das x-te Kindergartenfest zu protegieren, sondern
attraktive Veranstaltungen für die Grünauer und Interessierte aus anderen Stadtteilen auf die Beine zu stellen. So weit - so gut. Wäre da nicht der etwas befremdliche Umgang mit den - nennen wir sie mal
»Alteingesessenen«
. Die aktive Planungsrunde wurde beim Brainstorming zum KuSo-Freshing schlicht übergangen und einige von ihnen darum zu recht bei der Präsentation der Neukonzeption ihres
Babys not amused.
Auch wenn leider nicht alle derer, die damit vor den Kopf gestoßen wurden, ihren Ärger runterschlucken, Haken dransetzen und nach vorn schauen können, hat sich die Runde schließlich berappelt und viele Akteure - auch solche, die die erhofften Impulse von Außen setzen können - versuchen, sich wie gewohnt einzubringen.
Das ist löblich und gut für den Stadtteil. Auch die gewünschte Innovation fehlt nicht. Es wird gepimpt, was das Zeug hält. Aus Grünauer Tanzwoche wird Dance United, das Rodelbergpicknick könnte zum
Tobogganmountainbrunch werden und auch zur Eröffnung wird deutlich hipper als gewohnt. Im Heizhaus stellt sich der »SuperHeroe for Grünau«
vor. Warum eigentlich nicht Greenow?
Bleibt zu hoffen, dass man bei allem Verständnis für Innovation die Grünauer nicht ganz aus den Augen verliert.
Klaudia Naceur