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Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Mit Ehrgeiz und Spaß am Laufen

Grünauerinnen beteiligen sich am 6. Leipziger Frauenlauf

»Lauft! Ihr habt es nicht anders gewollt«, steht auf einem Transparent kurz vor dem Ziel beim Leipziger Frauenlauf am 10. Mai. Was nach ein wenig Häme klingt, ist für viele der insgesamt rund 2300 Teilnehmerinnen Ansporn für den letzten Kraftakt. Sie haben es tatsächlich nicht anders gewollt.

Mehr noch: Sie haben sich bewusst dafür entschieden, nicht nur sportlich aktiv zu sein, sondern damit auch ein Anliegen zu transportieren. Denn die Hälfte der Startgebühr von immerhin acht Euro pro Person kommt dem 1. Autonomen Leipziger Frauenhaus und damit von Gewalt betroffenen Kindern und Frauen zu Gute. Frauen für Frauen – eine Initiative, die auch Bewohnerinnen dieses Stadtteils motivierte, sich an den Start zu begeben.

Antje Schoppe ist eine von ihnen. Seit Jahren ist die Grünauerin eine begeisterte Läuferin, wenngleich sie von sich selbst behauptet, »grottenschlecht« zu sein. »Ehrlich – in diesem Jahr hatte ich sogar befürchtet, von den Walkern überholt zu werden«, scherzt die 46-Jährige, die ihre fünf Kilometer-Strecke in reichlich einer halben Stunde absolvierte.

Und in der Tat waren ihr diese dicht auf den Fersen. Selbst gezüchtete Konkurrenz, wenn man so will. Denn Antje Schoppe hat mit ihrem sportiven Elan andere angesteckt. »Vor zwei Jahren, habe ich zwei Frauen aus der Fitnessgymnastik-Gruppe des KOMM-Hauses animiert, mitzulaufen. Im vergangenen Jahr waren es schon neun und diesmal haben sich insgesamt 13 Mitstreiterinnen gefunden«, freut sich Schoppe und ist sich sicher, dass es 2016 noch mehr sein werden.

Im Unterschied zu ihr, haben die meisten der Läuferinnen, die in verschiedenen Sportgruppen des KOMM-Hauses aktiv sind, keine derartigen Wettkampferfahrungen und waren dementsprechend aufgeregt. Schon Wochen vor dem Termin, gab es nur noch ein Thema: Wie komme ich an die Unterlagen, was muss ich mitbringen, was anziehen, wann da sein...

Klar, dass der Frauenlauf auch danach noch die Gespräche beherrscht. Fotos werden ausgetauscht, Strecke, Zuschaueraktionen, Ankunftszeiten sowie der anschließende Muskelkater ausgewertet, die diesjährige Wetterlage gelobt und Erinnerungen an 2014 wachgerufen, als man im strömenden Regen durch den Wald lief und sich im Ziel den Schlamm vom Körper kratzen musste. »Gelacht«, so erklären die Grünauer Frauenläuferinnen einhellig »haben wir aber auch da noch.«

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