Wer angesichts des 40. Grünau-Geburtstages von Tradition spricht, der erntet mancherorts allenfalls ein mitleidiges Lächeln. Zugegeben: Vier Jahrzehnte sind für einen Stadtteil vergleichsweise wenig, dennoch haben die Jubiläen einen gewissen Brauch: Im Zuge der Feierlichkeiten entstehen Projekte, die mitunter lange nachhallen. Damit das auch dieses Mal gelingt, nahmen die Verantwortlichen einen langen Anlauf.

Vor beinah exakt einem Jahr, im April 2015, kamen im KOMM-Haus erstmals Grünauer Akteure, Bürger und Vertreter verschiedener Institutionen zusammen, um Ideen für den bevorstehenden Geburtstag zu entwickeln. Am Ende des dreistündigen Workshops hefteten eine Vielzahl von Visionen, Wünschen und Vorschlägen an den dafür vorgesehenen Schautafeln.

Wären die alle realisiert worden, hätte der Stadtteil wohl drei Jahre durchfeiern können. Bei den folgenden Treffen wurde mächtig gesiebt und auf Machbarkeit geprüft und in der rund zehnköpfigen Koordinationsgruppe kristallisierte sich schnell heraus, dass das Kernstück des Stadtteil-Jubiläums eine Festwoche rund um den Tag seiner Geburtsstunde am 1. Juni bilden wird.

Denn wer ein solches Datum aufzuweisen hat, sollte dies auch nutzen. Während andere Viertel noch nicht einmal wissen, in welchem Jahr sie gegründet wurden, kann sich Grünau punktgenau selbst feiern. Und tut dies auch mit eben jener Woche auf der Ratzelwiese An der Kotsche im WK 8. Dabei steht jeder Tag unter einem bestimmten Motto, welches die Vorzüge des Stadtteils in den Mittelpunkt stellen wird.