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Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Grünau im Fokus der Öffentlichkeit

Verlust einer MP

Leipzig kennt man. Bundesweit. Grünau eher nur, wenn man aus dem Osten der Republik kommt. Wenn überhaupt. Das könnte sich in diesem Sommer vielleicht geändert haben. Denn Grünau stand mehrfach im medialen Blickpunkt der Öffentlichkeit.

Während der Stadtteil im Juni zum 40. Jahrestag seiner Grundsteinlegung in ganz Deutschland positive Beachtung fand, waren es zwei Monate später skurrile bis grenzwertige Vorkommnisse, die das Viertel im Leipziger Westen bekannt machen.

Da »verliert« doch am Abend des 11. August ein Polizeibeamter während eines Einsatzes seine Maschinenpistole. Laut BILD hatte ein Beamter die Waffe der Marke Heckler & Koch auf das Dach eines Polizeifahrzeuges gelegt, als die Beamten zu einem bewaffneten Raubüberfall an die Tankstelle in der Kiewer Straße gerufen werden.

Die Polizisten rasen los – die MP rutscht während der Fahrt vom Dach. Der Verlust fällt erst auf, als sie nach dem Einsatz ihre Ausrüstung überprüfen. Eine Woche lang wird die Strecke zwischen dem Polizeirevier in der Ratzelstraße und der Kiewer Straße abgesucht.

30 Beamte mit Sprengstoffhunden drehen jeden Stein um. Die Waffe bleibt bis auf das Magazin, das ein Bewohner auf der Wache abgab, verschwunden. Mittlerweile soll der ehrliche Finder mit 1.000 Euro belohnt werden.

Was manchen in Grünau erschrecken mag – immerhin darf man vermuten, dass die MP gefunden und behalten wurde, sorgte nicht nur bundesweit für Aufmerksamkeit, sondern in den sozialen Medien auch für jede Menge Hohn und Spott. Auch in anderen Stadtteilen Leipzigs machten sich viele über den Vorfall lustig.

So tauchten kurze Zeit später im benachbarten Plagwitz an Laternenmasten »Bekanntmachungen« mit Abreißzetteln auf. »Gegenstand« verloren war darauf zu lesen. Finder des abgebildeten Gegenstandes (die MP) könnten sich unter der Rufnummer 110 melden. Eine Anspielung auf die zunächst sehr verhaltene Auskunftsbereitschaft der Polizei, die Anfragen nach dem Einsatz in Grünau damit begründeten, dass nach einem »Gegenstand« gesucht würde.

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