Grün-As
Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Ein Blick in die Bücherstube

Bibliothekszweigstelle Grünau-Mitte Stuttgarter Allee

Nach dem 30-jährigen Jubiläum der Bibliothekszweigstelle Grünau-Mitte am 18. Juni 2016 (Eröffnung 18. Juni 1986) kann gern einmal über die schon seit so langer Zeit für die Grünauer stehende Bibliothek das Wort ergriffen werden.

Der Flachbau in der Stuttgarter Allee wurde als Zweite von dann insgesamt vier Zweigstellen im Stadtteil eröffnet. Inzwischen sind es nach Abriss einer Zweigestelle nur noch drei Häuser in Grünau. Schon seit drei Jahrzehnten sind die beiden Mitarbeiterinnen, deren Kunden zum Teil noch aus der Vorwendezeit stammen, im Zentrum Grünaus und bieten in den 1993 zuletzt sanierten Räumen im Obergeschoss des Flachbaus ihre Arbeit im Dienste der Literatur an.

Während einst bis zu acht Mitarbeiter tätig waren, regeln sie nun zu zweit den Entleihe-Ablauf, haben den stets aufgefrischten und angepassten Bestand im Auge und sind ebenso seit vielen Jahrzehnten sozialer Ansprechpartner für viele Kunden.

In den 80-ern war das Lese- und Ausleihverhalten etwas anders als heute. Die Grünauer standen manchmal Schlange vor dem Haus, es wurde grundsätzlich aus verschiedenen Gründen (Nische Buch ...) mehr gelesen, zudem gab es Platten auszuleihen, der Bestand der Bibliothek war größer, es wurden mehr Exemplare für einzelne Titel eingestellt.

Heute sind es 23.000 Medien, früher fast das Doppelte. Damals wurde viel Belletristik entliehen, sowohl von Kindern, Jugendlichen, als auch Erwachsenen. Heute verhält es sich entsprechend des geringeren Bestandes (ganz gleich, ob es an einem niedrigeren Etat für Bestandskauf liegen möge) ähnlich. Belletristik in allen Altersklassen läuft gut, wobei die Sachliteraturnachfrage aufgrund der verfügbaren Texte und Medien im Internet zurück gegangen ist.

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Kristina Püschel

»Die Öffnungszeiten waren einst länger als heute, Kinder – damals wie heute, als Schulklassen oder allein – treue und neu gierige Bibliotheksgäste«, sagt Kristina Püschel, die im Haus an der Alten Salzstraße schon seit 1987 arbeitet. Es wurde stets viel für kleine Leser veranstaltet, so wie auch heutzutage den Buchsommer.

Auch Veranstaltungen wie die Lesungen vom Literaturtreff-Grünau finden regelmäßig statt. Vor der Wende gab es sogar einen Autoren- Klub für junge Schriftsteller, wie zum Beispiel Ralph Grüneberger, die dort ihre Texte monatlich einem Publikum vorstellen konnten.

Da die Grünauer inzwischen älter geworden, und trotz der Abwanderung aus dem Wohngebiet Interessenten geblieben sind, und weil auch viele Kunden aus anderen Stadtgebieten kommen, gibt es weiterhin mehr als genug zu tun.

Aber für bewegungsbeeinträchtigte Menschen und die vielen jungen Mütter mit ihren Kinderwägen ist es schwierig, ohne Aufzug in den ersten Stock zu kommen. Zwar gibt es den Bring-Dienst nach Hause, aber die Meisten möchten doch lieber direkt zwischen den Bücherregalen stöbern.

Trotz der notwendigen Investitionsmaßnahmen und des in Aussicht gestellten Bildungszentrums bleibt die Bibliothek und ihre Leipziger Zweigstellen in Grünau für Bildung und Leselust unentbehrlich. Das ist schon seit jeher unerschöpflicher Anspruch.

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