Leserbrief
Zur neuen Gemeinschaftsunterkunft in der Weißdornstraße
Mein Name ist Jungk, ich wohne seit 28 Jahren hier und habe immer gern hier gewohnt, ganz gleich was andere über Grünau geredet haben, ich bin hier alt geworden, bin jetzt 79 Jahre alt und sehr enttäuscht, von dem was jetzt um uns herum passiert.
2011 hatten wir schon einmal das Problem mit dem Gästehaus (gemeint ist das ehemalige ökumenische Gästehaus in der Weißdornstraße – Anm. der Redaktion). Damals wurde unter anderem vorgeschlagen aus diesem Haus eine Unterkunft für alte Menschen einzurichten. Es war bei einer Versammlung wo auch ein Herr Fabian war, der hat zu diesem Vorschlag nur gesagt – das geht nicht, es würde viel zu teuer!!! und jetzt für Flüchtlinge – 6,2 Millionen Euro, das kann man nicht verstehen.
Die Bilder (welche die Freie Schule zeigen und die wir leider nicht abdrucken können – Anm. der Redaktion) haben wir gemacht, weil auch die zeigen was bei uns hier zur Zeit wichtig ist. In dieser runtergekommenen Schule werden deutsche Kinder unterrichtet. Diese Einrichtungen sind zirka fünf Minuten voneinander entfernt.
Denkt man denn eigentlich auch mal an die Menschen die hier wohnen, wie wir uns fühlen? Auch bei uns ziehen Leute weg – warum so viele Flüchtlinge in Grünau? Und es werden immer noch mehr.
Eine Frage hätte ich doch noch, für was brauchen diese Leute auch noch eine Straße?
H. Jungk
Anmerkungen der Redaktion
Sehr geehrter Herr Jungk, wie Sie dem Artikel auf der vorherigen Seite entnehmen können, wird sich der Zustand der Freien Schule in absehbarer Zeit erheblich verbessern. Auch an anderen Bildungseinrichtungen
in Grünau wird in den kommenden Jahren deutlich investiert. Fakt ist, dass die Kommune ihrer Verpflichtung, Geflüchtete angemessen unterzubringen, nachkommen muss. Die Investitionen werden aus dem Topf
»Unterjährige Finanzierung ohne Deckung Finanzhaushalt Asyl« getätigt, wobei die Hoffnung besteht, diese durch Land oder Bund rückerstattet zu bekommen. Zu Ihrer abschließenden Frage: Die verkehrstechnische
Erschließung des Gebäudes im Zuge der Maßnahmen ist aus unserer Sicht sinnvoll.
K. Naceur