10 Jahre Wende - 10 Jahre Demokratie
Im Oktober vor zehn Jahren gingen die Leipzigerinnen und Leipziger auf die Straße und demonstrierten für Demokratie und Freiheit. Sie zeigten Zivilcourage, nahmen sensibel die "Zeichen der Zeit" wahr. Der Umgang mit Freiheit und Demokratie gestaltete sich nicht leicht.
Die Freiheit betraf nicht nur das Reisen, sondern brachte auch schnell enorme Veränderungen
in den verschiedensten Lebensbereichen; seien es Arbeiten, Wohnen, Bildung, Kultur u.a.m..
Dies bedeutete das Aufgeben von »Behütetsein«
und »Vormundschaft«
Eigene Entscheidungen und ein
»Sich Neu Orientieren«
waren gefordert, ohne die Zukunft immer absehen zu können. Dies machte
auch Angst.
Die erhofften Gestaltungsräume für ein anderes Leben gab es - für einige Zeit. Diese war von
wirklicher Aufbruchstimmung geprägt. Viele Ideen konnten verwirklicht werden. Es entstanden
alternative Schulen, Vereine mit ihren Projekten, Runde Tische u.s.w.. An den Runden Tischen
wurde basisdemokratisch über die Entwicklung Leipzigs diskutiert. Das waren die Höhen denen die
»Mühen der Ebene«
folgten.
Jetzt, nach zehn Jahren, lernen wir noch immer, mit Freiheit und Demokratie umzugehen. Noch immer ist es nicht leicht - aus anderen Gründen. Oft gehen uns die Dinge nicht schnell genug oder wir scheitern an bürokratischen Vorgaben und Entscheidungen.
Wenn Resignation und Verzagtheit an den Verhältnissen die Überhand gewinnen, sollten wir uns an das Potential und unseren Mut und unsere Kraft, mit denen wir vor zehn Jahren die Verhältnisse änderten, erinnern. Die Ressource bringen wir ein, in ein gemeinsames Deutschland. Darauf können wir stolz sein.
Das Bewustsein eine Wandel erreicht zu haben, sollte Ermutigung genug sein, unsere Teilhabe an der Gestaltung unseres Lebensumfeldes bzw. unserer Lebensverhältnisse immer wieder einzufordern - nicht nur als Stimmgeber bei Wahlen.
Darauf gilt es unsere Meinung nach immer wieder hinzuweisen und nicht den Kopf in den Sand zu stecken.
Der Vorstand KOMM e.V Weiter>>>