2.3. Volkshochschule Leipzig, Stadtteilarbeit Grünau
Die Volkshochschule Leipzig ist seit 1993 im Stadtteil Grünau aktiv. Als öffentliche
Bildungseinrichtung unterbreitet sie ein umfassendes Programm in Grünau, ohne dass die
Teilnehmer lange Wege zurücklegen müssen. Dadurch erfüllt sie ihren Anspruch »Bildung vor Ort«
und "Volkshochschule der kurzen Wege", wobei sie bei inhaltlichen und räumlichen Umsetzung auf
viele Partner angewiesen ist (wie Stadtteil- und Quartiersladen, Kontaktladen, Kreativzentrum,
Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung, Kulturamt u. a.). Beim Start der
Stadtteilarbeit waren die wichtigsten Partner das Kulturamt mit dem für Grünau zuständigen
Mitarbeiter für Stadtteilkultur sowie das KOMM-Haus, wo 1994 das Volkhochschulstadtteilbüro
eröffnet wurde. Der Hauptgrund für den Umzug in den Stadtteilladen 1998 bestand darin, im
Zentrum von Grünau präsent zu sein, um eine bessere Erreichbarkeit aus allen Ortsteilen zu
gewährleisten.
Von TeilnehmerInnen und KursleiterInnen immer wieder hervorgehoben werden die angenehme
Atmosphäre und die gute Zusammenarbeit im KOMM-Haus, wo sich in der Zwischenzeit eine Art
»Gesundheitsbildungsschwerpunkt«
mit darüber hinaus gehenden Wirkungen entwickelt hat. Die
Nachfrage ist so groß geworden, dass sie kaum gedeckt werden kann. So bedeuten gerade die
Bewegungskurse für Frauen nicht nur 1½ Stunden sportliche Betätigung, sondern es ist ihr (von
der Familie) freier Abend, an dem Kommunikation und soziale Kontakte, auch kulturelle
Aktivitäten eine große Rolle spielen - man geht anschließend gemeinsam etwas trinken oder zum
Bowling, verabredet sich zu weiteren Aktivitäten. Das trifft gleichermaßen auf andere Kurse wie
Yoga, Selbstverteidigung, Meditation, Ruhe und Entspannung zu.
Einen anderen Schwerpunkt stellen die 10-Finger-Schreib-und Computer-Kurse dar, die gerade
begonnen wurden. Im Kreativzentrum mehrfach angeboten, wegen mangelndem Interesse abgesagt,
laufen diese Kurse im KOMM-Haus sehr gut. Das liegt unter anderem daran, dass Leute, die
nachmittags Zeit haben, manchmal ins KOMM-Haus gehen, um dortige Angebote wahrzunehmen und auch
die Volkshochschulveranstaltungen besuchen bzw. von diesen erfahren.
Der dritte wichtige
Angebotsbereich umfasst Vorträge und kreatives Arbeiten wie Patchwork und Töpfern (hierzu
kommen die TeilnehmerInnen sogar aus weit entfernten Stadtteilen). Im Rahmen von
Veranstaltungen zur demokratischen Bildung finden monatlich der Grünauer Stammtisch (gemeinsam
mit dem KOMM e.V.) und Foren zu stadtteilrelevanten Themen statt.
Die folgende Tabelle gibt einen quantitativen Überblick über die Volkshochschulkurse im
KOMM-Haus seit 1998:
Jahr | Kurse | Unterrichtseinheiten | Teilnehmer |
1998 | 30 | 690 | 332 |
1999 | 27 | 644 | 396 |
2000 | 32 | 664 | 484 |
(2001, nur Frühjahrssemester) | (19) | (340) | (231) |
Im KOMM-Haus finden etwa 20% aller Kurse in Grünau statt, und ca. 30% aller TeilnehmerInnen an Grünauer Kursen gehen ins KOMM-Haus.
2.4. Weitere sozial-infrastrukturelle Einrichtungen im Einzugsgebiet
Neben den Kindertagesstätten und den Schulen (Grund- und Mittelschulen, ein Gymnasium)
verfügt der Ortsteil über vier Sportplatzanlagen, drei Sporthallen (über 250 qm), eine
öffentliche Bibliothek, den Jugendclub Olympic (der unter anderem für die Internetseite des
KOMM e.V. und des Grün-As zuständig ist und Graffiti-Projekte realisiert), der Gshelka- Klub
(wo vorwiegend Aussiedler betreut werden), das Kinder-, Jugend- und Familienzentrum der Caritas
(wo sich derzeit auch der Sitz des Quartiersmoderators WK 8 befindet), das Heim für
Asylbewerber, Räumlichkeiten der Mobilen Jugendarbeit sowie ein Schulzoo mit vorrangig
Kleinsäugern.
Bereichert wird die Angebotspalette im Ortsteil durch ein Fitness-Studio (mit
Sauna) sowie ein Bowlingzentrum.
Die 79. Grundschule und das Ratzel-Gymnasium sind auf Grund
rückläufiger Schülerzahlen zur Schließung vorgesehen.