Pakt der Vernunft
Gemeinsame Erklärung der von Stadt Leipzig, Wohnungsbaugenossenschaft KONTAKT e.G., Vereinigte Leipziger Wohnungsgenossenschaft e.G., Wohnungsgenossenschaft LIPSIA e.G., Leipziger Wohnungs- und Baugenossenschaft LWB, Wohnungsgenossenschaft UNITAS e.G., Baugenossenschaft Leipzig e.G., Wohnungsgenossenschaft Transport e.G. WOGETRA
Pakt der Vernunft für die Großsiedlung Grünau geschlossen!
Im Rahmen der Erarbeitung des Stadtentwicklungsplanes Großsiedlungen wurde nach intensiven Dialog zwischen der Leipziger STadtverwaltung und der kommunalen und genossenschaftlichen WOhnungswirtschaft Konsens zu den Zielen und Maßnahmen in den Leipziger Großsiedlungen erzielt.
Gemeinsames Ziel der Beteiligten ist die Stabilisierung der Großsiedlungsstandorte durch weitere Verbesserung des Wohnumfeldes und Fortsetzung der Sanierung auf der einen Seite und der Reduzierung des Wohnungsbestandes auf das langfristig tragfähige Maß auf der anderen Seite. Zur Konsolidierung des Wohnungsmarktes werden alle großen Wohnungsunternehmen substantielle Beiträge zur Leerstandsverminderung leisten.
Die gemeinsam abgestimmte Strategie zur Weiterentwicklung der großen Siedlungen ist im nunmehr fertig gestellten Teilplan Großsiedlungen des Stadtentwicklungsplanes Wohnungsbau und Stadterneuerung zusammengefasst und wird in der nächsten Woche den Stadtrat zur Beschlußfassung unterbreitet. Damit wird der im Herbst 2000 begonnene umfassende Stadtentwicklungsplanungsprozess abgeschlossen und enthält dann die Teilpläne Wohungsbau, Stadterneuerung und Großsiedlungen.
Der Schwerpunkt des gemeinsamen Stadtumbaus wird in Grünau liegen, während in den anderen
Plattenbaugebieten derzeit nur einzelne kleine Veränderungen notwendig sind. In Grünau
verfügen die Genossenschaften über etwa die Hälfte der 36.000 Wohnungen und die LWB über
7.600 WE. Nach der jetzt vorliegenden Übereinkunft werden von diesen Wohnungen 50% als
stabiler Bestand eingeschätzt; sie befinden sich in konsolidierten Gebieten.
Weitere 3.500 Wohnungen liegen in Sanierungsbereichen. Demgegenüber wird in den
Umstrukturierungsbereichen mit ca. 8.300 Wohnungen ein intensiver Stadtumbau angestrebt, um
die Wohnqualität in Grünau aufzuwerten. Dazu sollen etwa 2650 Wohnungen in den nächsten drei
Jahren abgetragen werden. Eine etwa gleich große Wohnungszahl steht mittelfristig zur
Disposition.
In Verbindung mit Zusammenlegung von kleineren Wohnungen, Umnutzung und Stilllegung von Wohnungen wird das Wohnungsangebot in Grünau in den nächsten Jahren um bis zu 7.000 Wohnungen zurückgehen. Dadurch kann ein erheblicher Teil des heutigen Wohnungsleerstandes beseitigt und auf weitere absehbare Bevölkerungsrückgänge vorausschauend reagiert werden. Allen vom Stadtumbau betroffenen Mietern wird dabei in Grünau eine gleichwertige oder bessere Ersatzwohnung angeboten werden. Erste Erfahrungen zeigen, dass etwa 70% der Mieter in Grünau bei ihrem Wohnungsunternehmen bleiben wollen.
Für die Stabilisierung der Großsiedlung Grünau wird das Stadtumbauprogramm der Bundesregierung mit den Teilen Aufwertung und Rückbau die notwendige finanzielle Unterstützung leisten. Die Stadt plant zur Umsetzung in den am stäksten betroffenen Wohnkomplexen 7 und 8 die Ausweisung als Sanierungsgebiete. Die Beteiligten wollen auch weiterhin beim konkreten Stadtumbau intensiv zusammenarbeiten, damit Bewohner und Gewerbetreibende auch zukünftig in Grünau eine verlässliche Perspektive haben.
Stadt und Wohnungswirtschaft haben mit dem Konsens dieser Erklärung einen entscheidenden Schritt zur Lösung der Probleme getan. Das Gelingen wird aber auch davon abhängen, dass Bund und Land diesen Prozess - insbesondere im Bereich Umschuldung, Altschuldenerlass und Bürgschaften - mittragen und unterstützen. Hierfür wird sich die Stadt im Rahmen ihrer Möglichkeiten intensiv einsetzen.
Konkrete Rückbaupläne auf der folgenden Seite
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