Ente Billy will rodeln
Hallo liebe Leserinnen und Leser!
Meine Oma wünscht sich einen Schlitten und ich wünsche
mir eine tolle Weihnachtsfeier mit meinen Freunden und mit einem tollen Weihnachtsbaum. Aber
immer der Reihe nach.
Es war entenkalt an diesem Tag im Dezember und wir mussten sehr schnell watscheln, damit wir warm wurden. Deshalb rannten wir im Watschel-Enten-Tempo auf den Rodelberg, den mir meine Oma unbedingt in seinem neuen Gewand zeigen wollte. Dort gibt es jetzt nämlich einen hübsch angelegten Weg und auf halber Höhe eine kleine Holzhütte mit Bänken, wo man sich ausruhen und den Ausblick genießen kann. Der Wind zerrte an unserem Gefieder und so kam uns die Holzhütte auf dem Berg sehr recht.
Wir verharrten dort eine ganze Weile, während der eisige Wind sein Lied vor sich hin pfiff. Nicht einmal der Haussperling, der immerhin der Vogel des Jahres 2002 wird, oder die vielen anderen Vögel, die bei uns am See überwintern, zum Beispiel die ganz großen Vögel, der Milan, der Mäusebussard und sogar unser kleiner Ehrengast, der Seidenschwanz, nicht einmal diese Vögel könnten im Chor so laut sein, wie der Winterwind. Der Seidenschwanz ist deshalb ein Ehrengast, weil der bei uns normalerweise nicht vorkommt, sondern in Skandinavien. Aber wenn es dort so richtig kalt wird, dann wandern sie im Winter zu uns und dann gleich in Massen. Oma meinte, wenn wir Glück haben, sehen wir ihn in diesem Winter. Er soll etwa so groß wie ein Star sein mit braunem Gefieder. Was meine Oma alles weiß! Es sollen noch viele andere Vögel mit uns am Kulki Weihnachten feiern, aber die alle aufzuzählen, dauert zu lange. Ich kann mir das auch nicht alles merken und außerdem feiere ich sowieso schon mit meinen Freunden, den Schwänen, den Bleßhühnern und den frechen Möwen.
Während ich noch über die vielen Vogelgäste nachdachte, seufzte meine Oma und sagte, dass
sie gern einmal bei richtig vielem Schnee den Rodelberg mit einem Schlitten hinunter sausen
würde. Sie wünschte sich vom Weihnachtsmann einen Schlitten. Aber für Enten gibt es wohl keine,
setzte sie traurig hinzu. Gerade als ich sie trösten wollte und ihr sagte, dass ich gern einen
Christbaum hätte, so wie die Menschen auch, da sprang sie auf und schnatterte, dass sie völlig
vergessen habe, mir etwas Tolles zu zeigen. Sie rannte den Rodelberg wieder hinunter. Neugierig
folgte ich meiner Oma, die unbeirrt in Richtung Tauchschule »Delphin«
watschelte. Da sah ich
ihn! Einen wunderschönen Tannenbaum auf dem Wasser und sämtlicher Weihnachtsschmuck glitzerte
und glimmerte um ihn herum. Ich war begeistert und bin es noch immer. Wir schwammen sofort zu
diesem Baum und dann sah ich die Lichter unter Wasser. Unter Wasser! Da gibt es noch einen
Baum...extra von und für die Delphine und natürlich für die, die gern unter Wasser tauchen. Sie
wissen schon, jene mit der schwarzen Fischhaut und dem großen Gepäck auf dem Rücken. Die können
tiefer tauchen als wir Enten, ehrlich!
Ich bin so begeistert, weil bei uns am Kulki sogar im Winter richtig was los ist und von mir
aus könnte schon jetzt die Weihnachtsfeier mit meinen Freunden beginnen. Meine Oma meinte, dass
es wirklich viele nette Menschen gibt, die sie sich so für unseren Kulki einsetzen. Dafür
sollten wir uns wirklich mal bedanken. Genauso für etliche Informationen von Spezies, ohne die
meine Oma und ich nicht so detailliert über den Kulki mit all seiner Flora und Fauna hätten
schnattern können. Ihnen liebe Leserinnen und Leser wünschen wir auch eine frohe Weihnacht und
wenn Sie zwei Bürzel sehen, die aufrecht im Wasser stehen, dann sind das meine Oma und ich, die
den Weihnachtsbaum auch unter Wasser bewundern!
Ihre Ente Billy.