Grün-As

Fieldday 2002

»Wer funkt mit Herz und Verstand,
hat Freunde auch…, im ganzen Land!«

BildFunkertreff am Kulki, Foto: Elke Göbel

Am Westufer des Kulkwitzer Sees unmittelbar am Grillplatz luden die Mitglieder des »Amateurfunk-Club Exklusiv Leipzig e.V.« vom 12.-14.07.2002 zu ihrem »Fieldday« ein. Der im Mai 1990 gegründete AFU-Club-Exklusiv-Leipzig e.V. war mit seiner Clubstation DO0LEX vor Ort. Die Clubstation des Muldentalkreises DF0MTL, sowie die Clubstation DK0AFV aus Leipzig, unterstützten zum 4. Mal das Treffen. Sie kamen mit Zelten und Wohnwagen, zeigten Besuchern und Gästen ihre Funkstationen und führten ihre Funkaktivitäten vor. Schon von weitem waren die großen Funkantennen zu sehen und machten neugierig.

Wir trafen Roland Lippe, Call: DO5WR, den engagierten Vizepräsidenten des Leipziger Vereins. Schon seit seiner Kindheit fasziniert und interessiert ihn das Funken, 1989 hat er sich seinen Traum erfüllt und holt sich mit Hilfe des Amateurfunks die große Welt in sein kleines Heim. Herr Gerhard Friedrich, Call: DO1WF, erklärte uns die Bedeutung der Amateurfunkrufzeichen. Es gibt ein sogenanntes »CALLBOOK« für Funkamateure, es ist ähnlich wie ein Telefonbuch. Hier kann man sein Rufzeichen oder »CALL«, wie es in der Funkersprache richtig heißt, eintragen lassen. Die Buchstabenkombinationen: DL, DK, DF, DJ, DD, DA, DO, DD, oder DC am Anfang des Rufzeichens stehen für Deutschland. DS hingegen für Süd-Korea. Nach diesen zwei Buchstaben kommt meist eine Ziffer von 0-9. Danach wieder 1, 2 oder 3 Buchstaben. So deutet das »W« nach der Ziffer auf den Regierungsbezirk Leipzig.

Die Funkamateure haben nicht nur innerhalb von Deutschland, sondern weltweit Kontakte. Am Rufzeichen erkennen sie, aus welchem Land und von welchem Kontinent der Funkpartner stammt. Woher er funkt, das sagt dann der »LOCATOR« aus, der KULKI hat den Locator JO61DH. Während unseres Besuches unterhielten sich z.B. Funkamateure aus Finnland und den USA über Kurzwelle miteinander. Am Wochenende entstanden die meisten Kontakte innerhalb Deutschlands, in viele europäische Länder, sowie nach Japan, Taiwan und nach Canada.

Herr Friedrich wies darauf hin, dass auch die Computertechnik sehr starken Einfluss auf das Amateurfunkwesen genommen hat. So hat sich innerhalb des Amateurfunks auch die Bild- und Textkommunikation entwickelt wie man es aus dem Internet kennt. Allerdings gibt es auch hier besondere Bedingungen und Regeln, welche für Funkamateure bindend sind. Über den Amateurfunk können auch Wetterbilder, Fotos und Filme, durch den Äther geschickt werden. Es war eine beeindruckende »funkende« Atmosphäre am Kulkwitzer See. Ebenso interessant zuzuhören, dass vom »KULKI« Grüße nach ganz Deutschland und weit über die Grenzen hinaus, in alle Welt verschickt wurden.

BildQSL-Karten, Foto: Elke Göbel

Als Bestätigung für ihre weltweiten Kontakte werden sogenannte QSL-Karten verschickt. QSL - Karten sind ähnlich wie Ansichtskarten. Es ist die schriftliche Bestätigung eines Funkgespräches! Wer hat mit wem gefunkt! Datum, Uhrzeit, Modulationsart und Frequenzangabe dürfen nicht fehlen. Funkamateure haben durch ihre weltweiten Kontakte die Möglichkeit, Funkverbindungen herzustellen. (Auch bei Ausfall aller Kommunikationsmittel wie Telefonverbindungen oder Satellitenverbindungen.) Um damit in Notfällen die Möglichkeit, Hilfe anfordern zu können, ganz gleich in welchem Ort der Welt. Die Funkamateure am Kulkwitzer See unterstützten am Wochenende die Clubstation DA0HQ in Berlin, in dem sie ihnen wichtige Punkte gaben. Jedes Funkgespräch, »QSO« genannt, zählt einen Punkt, multipliziert mit den zurückgelegten Kilometer (von Funkstation zu Funkstation), ergibt die Punktzahl, welche zur Abrechnung des Contestes gewertet wird. Den Weltmeistertitel im Amateurfunk muss Deutschland im Jahr 2002 wieder zurückholen!

Verschmitzt schmunzelnd sagt Roland Lippe:
Mit Hammer, Zange und Rödeldraht…,
wir funken weiter als nach Leningrad…!
Nach einem Gespräch mit Roland Lippe und Gerhard Friedrich notiert von Elke Göbel

Weiter>>>
Karte