Gesundheits-Special
Zurück zu den Wurzeln…
Essen mit Lust und ohne Skandal-Frust
Schon im Mittelalter wurde gepanscht und gestreckt, was das Zeug hielt. Beispielsweise
fanden damalige Lebensmittelkontrolleure namens »Kornmesser«
oder »Brotwieger«
Stoffe wie
Kreide, Gips und fast alles, was weiß aussah, in Broten und anderen Backwaren. Auch Wein und
Bier wurden mit ausgewählten Substanzen wie Silberglätt »verfeinert«
. In diesem Sinne
unterscheiden sich damalige Lebensmittelskandale kaum von heutigen.
Problematisch in der heutigen Zeit ist nur, dass Lebensmittel weitverzweigter und länderübergreifend transportiert und gehandelt werden. Damit werden auch Skandale ex- und importiert, wie sich jetzt wieder bei hormonbelastetem Schweinefleisch und Erfrischungsgetränken zeigt.
Die in den Lebensmitteln enthaltenen Zutaten werden in ihrer Vielfalt unüberschaubarer und die Lebensmittelkonzerne im Zuge der Globalisierung immer größer und anonymer. Der Verbraucher entfernt sich damit immer mehr von der landwirtschaftlichen Produktion. Besonders Stadtbewohnern fehlt häufig ein direkter Kontakt zu landwirtschaftlichen Betrieben. Der Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln, so genannten Convenience-Produkten, trägt ebenfalls zu einer Entfremdung von den Ursprungserzeugnissen bei, was zu einer größeren Verunsicherung und einem Vertrauensverlust der Verbraucher in die produzierten und verarbeiteten Lebensmittel führen kann.
Sachsens Verbraucherschützer nennen ein paar Grundsätze, die helfen, sich wenigstens in Bezug auf Lebensmittel sicherer zu fühlen. Weniger verarbeitete Lebensmittel bieten mehr. Mit ihnen lassen sich Geschmack und Art der Zubereitung selbst bestimmen. Auch wenn es einige Minuten länger dauert, ist ein selbst gemachter Kartoffelbrei geschmackvoller, als das eingerührte Pulver.
Bei Getränken sind Fruchtsäfte ohne Zuckerzusatz den Fruchtnektaren oder Fruchtsaftgetränken
vorzuziehen. Sie schmecken intensiver und in einer Schorle löschen sie hervorragend den
Durst.
Zwei bis drei Portionen Fleisch pro Woche sind vollkommen ausreichend. Wer von den
Skandalen verunsichert ist, sollte Produkte aus Markenfleischprogrammen, welche Futtermittel
und Haltungsbedingungen genau definiert haben, bevorzugen. Ebenfalls empfehlenswert ist Fleisch
aus Direktvermarktung. Die Adressen sächsischer Direktvermarkter können bei den
Ernährungsberaterinnen der Verbraucherzentrale Sachsen montags, mittwochs und donnerstags in
der Zeit von 10 bis 16 Uhr unter der Telefonnummer 0190-797774 für 1,24 Euro pro Minute oder
direkt in den Beratungsstellen erfragt werden.
Auch ein eigener Gemüse- oder Obstanbau bietet Vorteile. Vorausgesetzt, es ist genügend
Platz im Garten vorhanden, lassen sich in Sachsen Tomaten, Kartoffeln, Erdbeeren und vieles
mehr selbst produzieren. Das erfüllt mit Stolz und kann sehr entspannend sein.
Wer keinen
Garten besitzt, sollte beim Einkauf auf saisongerechtes Obst und Gemüse aus regionaler
Produktion achten. Wer in Bezug auf Pflanzenschutzmittel oder anderem unsicher ist, kann so
auch gleich beim Produzenten nachhaken.
Info: Verbraucherzentrale Sachsen e.V.