Zum zweiten Jahrestag des Anschlages auf das WTC in New York, sind in zahlreichen Medien die Bilder des Schreckens noch einmal zu sehen. Das Grünauer KOMM-Haus ermöglicht Ihnen morgen ein andere Sicht auf die USA - in einem etwas anderen Reisevortrag:
Toastbrot und weiße Bohnen.
Drei Monate durch die USA.
Die USA war eigentlich nie unser Ziel. Der Entschluss, für mehrere Monate eine Reise zu
machen, richtete sich bei Tony und mir vielmehr auf China. Nachdem dieser Plan nach hinten
losging, fanden wir uns im Mai 1999 plötzlich und ziemlich unvorbereitet in New York wieder.
Dort hausten wir zunächst in einer billigen Absteige, die wir finden konnten und schmiedeten
dort abenteuerlustig neue Pläne.
Wir kauften einen rostigen 1978er Cadillac und wollten mit ihm das Land erkunden. Nach
endlosen Komplikationen mit den Behörden in New York entschlossen wir uns, einfach
loszufahren - auch ohne gültige Nummernschilder und Versicherung. So kamen wir immerhin durch
drei Bundesstaaten und konnten uns dann in Connecticut mit Hilfe freundlicher Beamter doch die
nötige Legalität verschaffen. Die Reise konnte nun unbeschwert losgehen. Die rund 16.000
Kilometer, die wir in den folgenden drei Monaten zurücklegten, führten uns durch 23
Bundesstaaten der USA. Nach Chicago, ein Stück der legendären Route 66 und dann nach Louisiana
hinunter. Weiter durch die mörderische Hitze von Texas, mit einem kleinen Abstecher nach
Mexico.
Über Arizona, Utah, den Yellow Stone Nationalpark ging es dann nach weiter nach Seattle. Entlang der Westküste genossen wir den Pazifik und schauten in San Francisco vorbei. Nach dem Death Valley und Las Vegas war unsere Zeit fast um und wir fuhren nach Los Angeles, wo wir unser treues Auto wieder verkauften und am 19. August nach Deutschland zurückflogen.
In diesen drei Monaten wurden wir von einer Fülle von Eindrücken überwältigt, bei denen sich unsere Vorstellungskraft immer wieder als unzureichend erwies. Wir sahen die einzigartigsten Landschaften, lebten in beeindruckenden Metropolen und trafen immer wieder auf Menschen, die uns großartige Gastfreundschaft entgegenbrachten. Wir wohnten bei ihnen, feierten abgefahrene Parties und lernten so die US- amerikanische Mentalität und Kultur kennen. Zwischen Tony und mir gab es in dieser Zeit neben schönen und aufregenden Momenten auch Reibereien, die meist jedoch nur in stiller Auseinandersetzung endeten.
Eine Reise, durch die wir eine Menge lernten - im Blick auf unsere Umwelt und unsere eigene
Persönlichkeit. Ein Erlebnis der Superlative, an das ich besonders gern zurückdenke. Über all
dies möchte ich einem Buch erzählen welches demnächst erscheint. Es soll dieses Land aus der
Sicht spontaner, individueller Eindrücke näher bringen und dem Leser Neugier und Inspiration
für seinen eigenen Weg mitgeben. Der Vortrag im Komm-Haus kann nur einen kleinen Ausschnitt
daraus bieten und Lust auf mehr machen. Deswegen nicht vergessen am Freitag, den 12.9. um 19
Uhr im Komm-Haus vorbeischauen und eine andere Welt auf sich einwirken lassen. Karten unter 9
41 91 32 erhältlich.
Enno
Zum Vortrag: Enno und Tino wollten ihren Urlaub dokumentieren und einen Reisevortrag
gestalten, aber sie vergaßen die Dia-Filme und so wurden alle Bilder eingescannt, bearbeitet,
vertont und auf zwei CDs gebrannt. Dies alles geschah mit Hilfe von Tilo Esche und seinen
Freunden. Enno Seifried beweist einmal wieder welche Kreativität in dem ehemaligen Obdachlosen,
Graffitikünstler, Schauspieler, Bühnenbildner, Rapper und Lebenskünstler steckt. Ein
Veranstaltungstipp für alle, die offen für Neues sind. Nicht verpassen! Termin: 12.9.03, 19.00
Uhr, KOMM-Haus, Selliner Str.17 (Tel. 9419132) 19 Uhr, Saal