Geburtenschwache Jahrgänge erreichen Mittelschulen und Gymnasien
Aktualisierung der Schulnetzplanung nötig
Die geburtenschwachen Jahrgänge der Nachwendezeit erreichen nunmehr auch Mittelschulen und Gymnasien (ca. 5.500 Schüler in den Nachwendejahren, 2.416 zu Schuljahresbeginn 2003/04). Für diese absehbare Situation sah der vom Stadtrat beschlossene Schulentwicklungsplan vor, das Schulnetz an die zu erwartende Nachfrage anzupassen. Entsprechende Vorschläge wurden in der Dienstberatung des Oberbürgermeisters am 22. September 2003 beraten. Sie sollen jetzt öffentlich diskutiert, im Ergebnis dieser Diskussion bei Bedarf überarbeitet und voraussichtlich im Dezember der Ratsversammlung zur endgültigen Beschlussfassung vorgelegt werden.
Die rückläufigen Schülerzahlen bei Mittelschulen und Gymnasien sind in Übereinstimmung zu bringen mit landesgesetzlichen Vorgaben zu Klassenanzahl und -stärke: Für eine Mittelschule sind pro Jahrgang wenigstens zwei, für ein Gymnasium drei Klassen erforderlich. Die Klassengröße muss dabei jeweils zwischen 20 und 28 Schülern liegen. Um die erforderlichen Schülerzahlen pro Klasse und Schulort auch zukünftig zu erreichen, müssen jetzt die lt. Schulentwicklungsplan zu präzisierenden Schulstandorte entweder festgeschrieben, deren Präzisierungsvermerk aufgehoben oder Schulen zur Aufhebung vorgeschlagen werden.
»Präzisieren«
eines Standortes bedeutet, dass über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren die
Anmeldezahlen im Stadtteil zu beobachten waren. Sind diese nicht ausreichend für die
Klassenbildung an allen Schulen des Territoriums, so soll an dieser Schule keine Klasse
gebildet werden. Lässt sich die langfristige Bedarfsentwicklung im Stadtteil mit höherer
Sicherheit abschätzen, ist über die zukünftige Stellung dieser Schule im Schulnetz der Stadt
Leipzig durch den Stadtrat neu zu entscheiden. Die Analyse der Anmeldezahlen in den letzten
drei Schuljahren ergab, dass die realen Anmeldezahlen die im Schulentwicklungsplan erstellte
Bedarfsprognose für das gesamte Stadtgebiet bestätigen. Jedoch ergeben sich vor allem in Grünau
und im Stadtbezirk Ost unerwartet hohe Abweichungen.
Gründe hierfür liegen in den innerstädtischen Wanderungsbewegungen, die bei der Erstellung der Prognose in diesem Maße nicht absehbar waren. So konnte beispielsweise - trotz zahlreicher gegensteuernder Bemühungen - die Abwanderung in Grünau zwar verringert, aber nicht gestoppt werden. Ähnliche Tendenzen sind auch im Stadtbezirk Ost zu beobachten. Für folgende Schule soll der Präzisierungsvermerk gelöscht werden: 84. Schule (Mittelschule), Stuttgarter Allee 5, 04209 Leipzig. Folgende Schule behält ihren Präzisierungsvermerk: 83. Schule (Mittelschule), Alte Salzstraße 67, 04209 Leipzig.
Der Aufhebungsvorschlag wird für folgende Schule vorgelegt: Max-Klinger-Schule (Gymnasium), Miltitzer Weg 4, 04205 Leipzig. Der Stadtrat beschloss den Schulentwicklungsplan in drei Teilen (allgemeinbildende Schule am 22.05.2001, Förderschulen am 22.05.2002 und berufsbildende Schulen am 11.12.2002). Am 19.05.2003 wurde der Schulentwicklungsplan in seiner Gesamtheit vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus mit Nebenbestimmungen genehmigt. Unter anderem erhielt die Stadt mit der Genehmigung auch die Auflage, dass das öffentliche Bedürfnis für die Unterhaltung der Schulen ständig zu prüfen ist und bei Veränderungen entsprechende Maßnahmen einzuleiten sind.
(Nach Informationen des Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule)
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