iThemba heißt Hoffnung
»Du darfst nicht vergessen nach innen zu schauen und du wirst Hoffnung finden.«
Diese
Botschaft übermittelte am 2. Juni jeweils um 9.30 Uhr und um 12.30 Uhr die südafrikanische
Theatergruppe iThemba mit ihrem Stück »Ein Jahrhundert der Hoffnung«
in der Turnhalle vor
Schülerinnen und Schülern der Max-Klinger-Schule in Grünau.
In diesem Stück hat ein Regisseur vom Präsidenten Südafrikas den Auftrag bekommen, zum
zehnjährigen Jubiläum der Abschaffung der Apartheid ein Stück für die Festveranstaltung
einzustudieren. Die jungen Leute, die für diese Aufführung ausgewählt wurden, trainieren hart,
um der Nation und den Besuchern der Jubiläumsfeierlichkeiten die positive Veränderung in den
zehn Jahren der Demokratie näher zu bringen. Aber jeder einzelne Akteur bringt seine eigene
Geschichte und seinen familiären Hintergrund mit.
Eine Familie ist durch Arbeitslosigkeit in Armut geraten, eine andere durch den Ausbruch der
Immunschwächekrankheit AIDS beim Vater aus der Großfamilie und der
Gesellschaft ausgestoßen worden. Und dass Akteure unterschiedlicher Herkunft und Hautfarbe
zusammeneine Aufführung machen, ist für Südafrikaner längst noch keine Selbstverständlichkeit.
Nicht nur das Theaterstück und die Aussage begeisterten die rund 250 Schüler, sondern auch das
Temperament und die Freude mit der diese Botschaft vermittelt wurde.
Bafana, ein junger Mann aus der Theatergruppe, erzählte bewegt von seiner Schwester, die im
Alter von 17 Jahren von einem Mann, der HIV-positiv war, vergewaltigt wurde
und mit 25 Jahren verstarb. Bafana sagte, dass er gelernt hat zu leben und Hoffnung zu haben.
»Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten die Hoffnung zu suchen - bei Freunden, durch Drogen
oder Alkohol.«
Er setzt sich mit der Gruppe iThemba für südafrikanische Straßenkinder ein - für
sie eine notwendige Lebenshilfe - für ihn eine Möglichkeit, »seine Hoffnung«
zu finden. Die
Mitglieder der Gruppe verkauften CDs von deren Erlös fünf € diesen Kindern zu Gute
kommen.
Markus Koch aus der Klasse 8/4 ist der Meinung, dass diese Aufführung eine interessante
Mischung aus Theater und Tanz war. Es wurden Probleme von »Farbigen«
behandelt. Es geht aber
nicht um die Hautfarbe, denn jeder Mensch ist gleich. Für Marlen Max aus der 10. Klasse ist
iThemba eine Theatergruppe, die das Feuer Afrikas mit heißen Rhythmen und eine Brise Humor in
Deutschlands kalte Städte bringt. Marlen wörtlich: »Insgesamt war ich jetzt mittlerweile schon
in drei Aufführungen des iThemba-Teams und immer wieder werde ich in Gedanken nach Südafrika
mitgerissen, wo ich mich zurücklehnen und die Eindrücke einfach auf mich wirken lassen
kann.«
In diesem Jahr gastierte iThemba das zweite Mal an der Max-Klinger-Schule in Leipzig-
Grünau. Die Idee von Hoffnung und Toleranz - ein Thema in Südafrika und in Deutschland. Wir
hoffen die Gruppe im Jahr 2005 wieder begrüßen zu können.
MKS