Liebe Leserinnen und Leser,
im Rahmen einer zehntägigen Deutschlandexkursion Mitte Mai wollte eine Gruppe Geographiestudenten aus Zagreb (Kroatien) auch Leipzig-Grünau kennen lernen. Also fuhren wir mit ihrem eigenen Bus von Paunsdorf durch den Leipziger Osten, die Innenstadt und Plagwitz ins Grünauer Zentrum, von wo aus wir dann zu Fuß durchs Allee-Center, vorbei an Schwimmhalle, Kletterfelsen, Unterrasengarage der Baugenossenschaft und an den Kirchen die Alte Salzstraße zwischen Siedlung Grünau und Kirschbergsiedlung entlang liefen.
Im WK 8 sah man - am Rande des großen Platzes am ehemaligen Ratzelgymnasium stehend - alle Besonderheiten des Stadtteils auf einen Blick: eine Rasenfläche, wo bis vor kurzem noch ein Haus stand, einen bereits für den Abriss vorbereiteten Block, das nur noch zwischengenutzte Gymnasium, halb sanierte Blöcke eines in Konkurs gegangenen Zwischenerwerbers, voll belegte Elfgeschosser eines anderen Zwischenerwerbers, sanierte und umgebaute Blöcke einer Genossenschaft, das leere ehemalige Ärztehaus, für dessen Umnutzung zum Bürgerhaus sich Vereine und Einrichtungen stark machen, das Nahversorgungszentrum im WK 8, um dessen Funktionsfähigkeit sich Bürger sorgen, da die Ladenstraße abgerissen wird, und etwas entfernt den Rodelberg, der den Endpunkt unserer Tour darstellte und einen herrlichen Blick auf den See und die Umgebung bot.
Wenn man so ganz bewusst mit wachem Auge durch den Stadtteil geht - noch dazu bei schönstem
Sonnenschein -, das viele Grün manchmal die Sicht versperrt, in den Einkaufszentren reges
Treiben herrscht, man an anderen Stellen wiederum Ruhe genießen kann, dann spüren auch
Besucher, dass Grünau ein lebens- und liebenswerter Stadtteil ist, was man als Einheimischer
manchmal gar nicht mehr so richtig wahrnimmt, weil es nur noch um Abriss, Schließungen und
Wegzug zu gehen scheint. Für die Studenten war es jedenfalls ein schöner Abschluss ihres
Deutschlandbesuches, zumal im KOMM-Haus bei Kaffee und Kuchen vom KOMM e.V.
noch einmal die Eindrücke ausgetauscht und offene Fragen beantwortet werden konnten. Nutzen Sie
doch einfach mal sonniges Wetter und bummeln durch Grünau - nehmen Sie Ihre Gäste und Besucher
mit -, denn der Stadtteil verändert sich ständig, es gibt immer wieder was Schönes zu
entdecken.
Ihre Evelin Müller