Grün-As

In Grünau ist Holzauktion!

Leserbrief

Wo, das kann man sich zur Zeit im WK 1 zwischen Straße am Park, Gärtnerstraße und Grünauer Allee ansehen. Der Anspruch für Grünau, der vor Jahren geprägt wurde, nämlich Grünau soll grün werden, wird im Moment, auch wenn die Blätter noch nicht sprießen, wirklich mit Füßen, oder besser mit Axt und Säge zunichte gemacht. In Größenordnungen werden vor den Häusern Büsche, Hecken, Bäume entfernt.

Ich sehe es durchaus ein, dass man in den Vorgärten oder an Wegen diesen oder jenen Baum oder Busch, der zu groß geworden ist, herausnimmt. Aber das hier ein Kahlschlag veranstaltet wird, der das Bild des Wohnkomplexes negativ beeinflusst, ist unverständlich. Selbst die Blasenesche vor dem Haus Gärtnerstr. 145, die ja nun nicht gerade oft zu sehen ist, hatte keine Chance. Dass die Büsche, ganz gleich in welcher Art angepflanzt (freie Hecke, Solitärstrauch) jedes Jahr ihren »Einheitsschnitt« verpasst bekommen, spricht ebenso wenig für die Firma, die das ausführt, noch für den Auftraggeber, der damit mehr Kosten verursacht als nötig ist. Normalerweise reicht es aus, aller 5 Jahre den Busch oder Strauch zu verjüngen, alte Äste zu entfernen und gleichzeitig die Wuchsform der verschiedenen Gehölze zu erhalten. Denn wir wollen ja gerade diese Vielfalt der Natur bewundern. So aber wird allen der »Grünauer Bubischnitt« verpasst, die Äste an den Bäumen soweit der Arm reicht abgesägt, übrig bleiben unansehnliche Gebilde. Und wenn die Pflanzen jedes Jahr diese Prozedur über sich ergehen lassen müssen, ist vorauszusehen, dass die Kraft nachlässt und sie sterben.

Aber nun ist sowieso alles zu spät. Die Kreationen können sie im WK 1 bewundern. Ob für die vielen gefällten Bäume Fällgenehmigungen vorlagen, ist mir nicht bekannt, würde mich aber interessieren. Denn immerhin gibt es in Leipzig eine Baumschutzordnung. Und für jeden gefällten Baum und große Büsche ist eine ortsnahe Ausgleichpflanzung Pflicht. Eine Stellungnahme zu dem beschriebenen Fakt durch die Auftraggeber und die Firma, die solche Arbeiten in dieser Art und Weise durchführt, wäre angebracht. Denn gerade lief die Umfrage des »Grün-As«, warum die Menschen gerne in Grünau leben. Und da spielte das Grün eine wichtige Rolle.
Sabine Penndorf

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